Ein Garten, der Herzen aufblühen lässt – und Geschichten wachsen wie Wunder

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tanjawa85 Avatar

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Diese Leseprobe ist wie ein erster, zarter Frühlingsmorgen nach einem langen, grauen Winter: Sie wärmt leise, schenkt Hoffnung und lädt dazu ein, wieder genauer hinzusehen – auf die Welt, auf andere Menschen und auf sich selbst. Patricia Koelles Sprache fließt ruhig, poetisch und atmosphärisch. Sie webt aus Naturbeobachtung, Erinnerungen und leiser Begegnung eine Geschichte, die mehr spürt als erklärt – und genau darin liegt ihre Kraft.

Die Erzählerin Toja begegnet einem jungen Mädchen, Vica, das hinter einem Zaun in ihren Garten blickt – und sich selbst. In diesen Momenten entsteht ein magischer Faden zwischen den Generationen. Was zunächst wie eine einfache Nachbarschaftsszene wirkt, entfaltet sich bald zu einem berührenden Rückblick auf die eigene Jugend, Sehnsüchte, das Anderssein – und die Kraft von Begegnungen, die das Leben verändern.

Koelle gelingt es, aus Alltagsmomenten poetische Wahrheiten zu destillieren: über das Wachsen, das Staunen, die Fantasie und über das, was bleibt – wie ein Garten, in dem jede Blume auch eine Geschichte trägt. Es geht um mehr als nur um Pflanzen oder Kindheitserinnerungen – es geht um Selbstakzeptanz, Mut zur Eigenart und das stille Weitergeben von Licht.

Wer gerne Bücher liest, in denen die großen Gefühle in leisen Tönen schwingen, wird sich hier aufgehoben fühlen. Und vielleicht – wie ich – beim Lesen an den eigenen inneren Garten erinnert.