Das Buch der leisen Wunder ❤️

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mirjams Avatar

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Toja ist Illustratorin, deren Leidenschaft Bildern statt großer Worte gilt. Wie viele introvertierte Menschen, schöpft auch sie ihre Kraft sowohl aus der Natur, als auch der Abgeschiedenheit ihres kleinen Häuschens am Standrand. Als sich eines Tages die 14jährige Vica ins Gebüsch am Gartenzaum schleicht, nähern sich die beiden vorsichtig an, wobei sich Toja immer mehr in dem Mädchen wiedererkennt. So beginnt Patricia Koelle-Wolken ihren wundervollen neuen Roman „Der Garten der kleinen Wunder“, in dem es ebenso um die Wunder der Natur geht, wie um alltägliche Wunder, um unerwartete Begegnungen, rettende Freundschaft, Hoffnung und nicht zuletzt um einen zauberhaften Sommer, der vieles zu verändern vermag.

Um ehrlich zu sein, war mir die Autorin Patricia Koelle-Wolken bis zu diesem Buch absolut kein Begriff, meine Erwartung dementsprechend neutral, meine Vorfreude aufgrund des Klappentextes jedoch groß. Die ersten Seiten lasen sich toll, nur war ich plötzlich zu faul selbst zu lesen, also habe ich mich zusätzlich für das Hörbuch entschieden und mich dann einfach zurückgelehnt. Ebenso einfühlsam von Ulrike Kapfer gelesen, wie von der Autorin geschrieben, kann ich es auch nur wärmstens empfehlen, es war ein Wohlfühl-Genuss!

Die unglaublich bildhafte und vor Lebensfreude sprühende Sprache der Autorin haben mich gleich auf den ersten Seiten abgeholt. Ihre Liebe zur Natur und dem Alltäglichen klingt nicht nur in jedem Satz mit, sondern zeigt auch in eben diesen alltäglichen Dingen, die „kleinen Wunder“ auf, die uns in der heutigen Zeit viel zu oft entgehen. Zudem erinnert sie daran, wie kleine Veränderungen und Taten, ja sogar Worte, nachhaltig Großes bewirken und anstoßen können. Ich weiß nicht wie ich es anders beschreiben soll, als dass es mich geradezu innerlich gewärmt und inspiriert hat. Zudem finde ich es wundervoll, wie einfühlsam und exakt sie das Innere von Toja und Vica mit Hilfe von einfachen Beispielen und Vergleichen beschreibt. Beide sind introvertiert, weshalb sie sich oftmals einsam und unverstanden gefühlt, ihre Andersartigkeit als eine Art Krankheit gesehen haben. Damit leistet die Autorin obendrein noch hervorragende Aufklärungsarbeit, denn der Druck von Außen und die daraus resultierende Verzweiflung werden hier wirklich verständlich und nachvollziehbar dargestellt, ebenso wie der Irrsinn und die Ansprüche unserer Gesellschaft.

Fazit: Eine wahrhaft wundervolle, tiefgründige, wenngleich auch leise Geschichte über Introvertiertheit und darüber, dass „Glücklichsein“ für jeden etwas anderes bedeutet! Ein Buch das gleichermaßen berührt, wie glücklich macht und zum nachdenken anregt.