Zwischenmenschlich ganz stark

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savanna Avatar

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"Sei der Erwachsene, den Du als Kind gebraucht hättet." Dieser Satz aus der modernen Pädagogik kam mir beim Lesen dieses Buches immer wieder in den Sinn. Denn hier treffen ein Teenager mit Problemen und eine Frau mit Lebenserfahrung aufeinander und tun sich einfach nur gut.

Im Zentrum der Neuerscheinung "Der Garten der kleinen Wunder" steht eine ungewöhnliche Freundschaft. Namentlich gleich, sind doch die junge Victoria ("Vica") und die deutlich ältere Victoria ("Toja") ein ungleiches Paar, welches in zunehmender Sympathie füreinander verbunden ist. Als Nachbarn verbringen sie mehr und mehr Zeit zusammen, vor allem im titelgebenden Garten. Argwöhnisch beobachtet von Vicas Vater, der diese Art der altersungleichen Freundschaft offensichtlich mehr als befremdlich empfindet. Drängende Themen des Teenagers - allen voran auch Schulprobleme - erhalten hier Raum ebenso wie grundsätzliche Themen einer älter werdenden Frau. Was hier zählt sind Offenheit und Austausch, die zu tiefem Vertrauen werden.

Ein Roman für zwischenmenschliche Feinheiten. Für ruhige Menschen, die allmähliche Veränderungen in der Natur und in der Entwicklung junger Menschen wahrnehmen wollen. Für Leser, die sich in der introvertierten Art von Vica vielleicht ein bisschen wiedererkennen.