viele lose Fäden und offene Enden

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miian Avatar

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Nach der großen Schlacht, die die Wächter ordentlich in Bedrängnis brachte, wacht Susan in ihrem Bett auf. Die vergangenen Wochen scheinen einen anderen Verlauf gehabt zu haben als in ihrer Erinnerung und auf der Welt erinnert nichts daran, dass die Dunkelheit dabei war, auf der Erde einzufallen. Gerade als Susan glaubt, aufgrund des Überfalls in der dunklen Gasse (Band 1) verrückt zu werden und keinen Ausweg mehr sieht, taucht der Raumkristall mit den Kristallsplittern auf und sie wird wieder zur Wächterin. Von da an beginnt eine Reise durch Raum und Zeit, um die anderen Wächter wieder aufzusammeln und zu vereinen.

War ich von Band 1 schon nicht überzeugt, so bin ich von Band 2 umso enttäuschter. Gefühlt der Großteil des Buches ist die Geschichte, wie die Wächter wieder zusammenkommen. Das hätte man auch durchaus spannend gestalten können, tatsächlich läut es aber immer nach dem gleichen Schema ab: ein Kapitel mit einer beliebigen Szene aus dem Leben der Person, die als nächstes wieder zum Wächter wird; Sprung zu Susan + Anhang und wie sie die Person auffinden; Person macht freiwillig mit oder muss überzeugt werden; auf zum nächsten. Dazwischen taucht sogar ein Teil einer Geschichte auf, wer der Gegner ist und wie sie entstanden sind, doch endet diese irgendwie, wie so vieles, auf halber Strecke.
Letztendlich findet das Buch ein Ende, das auch komplett ohne die Wächter fast so hätte auftreten können. Viele angefangte Geschichten (Wie kam No'ara zu ihrer Macht? Was ist mit Blue geschehen? Wie sind die Narach entstanden? Was hat der Seher eigentlich vor?) bleiben einfach als lose Fäden offen, ebenso wie der Autor keine (Fantasy-)Erklärungen liefern kann was am Ende von Buch 1 eigentlich geschehen ist, was das aus Iris gemacht hat usw.
Die Wächter, die ja eigentlich Hauptdarsteller sind, bleiben flach und konturlos und würde man Dialoge oder Handlungs-beschreibungen lesen ohne dass Namen dabeistünden, könnte man vermutlich 7 von 9 Personen nicht auseinanderhalten bzw. einfach durcheinander ersetzen.
Für mich muss auch in Fantasy alles anhand gewisser Regeln, die in einer Welt gelten, erklärbar sein (Stichword: World Building) und das wurde leider komplett vernachlässigt. Magie kann alles und löst alles und wenn jemand nicht mehr weiter weiß entdeckt entweder jemand neue Fähigkeiten oder es taucht praktischerweise vorab ein neues magisches Artefakt auf, das dann alles löst.
Leider absolut keine Kaufempfehlung von mir