Ein Jugendbuch für jedermann!

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Von

"Der gefährlichste Ort der Welt", ein Roman von Lindsay Lee Johnson

Zur Geschichte:
Dieser Roman weist keinen durchgehenden Handlungsstrang im "herkömmlichen" Sinn auf, sonder setzt sich aus Beschreibungen und Einblicken in das Leben von verschiedenen Teenagern aus der schicken, reichen Kleinstadt Mill Valley zusammen. Gemeinsam haben diese Jugendlichen, dass sie alle zur selben Schule gehen.
Nachdem der/die LeserIn einen kurzen Einblick in das Leben und den Alltag der SchülerInnen in Mill Valley bekommt, startet schon relativ schnell die erste und wohl auch dramatischste Story an deren Ende ein toter Tristan Bloch steht, der sich aus Verzweiflung von der Golden Gate Bridge stürzt. Soweit getrieben haben ihn seine MitschülerInnen, die ihn, den typischen eigenbrötlerischen Außenseiterin, solange gemobbt haben, bis er es nicht mehr ausgehalten hat.
In der Folge lernen wir die "TäterInnen" besser und näher kennen sowie auch deren Einzelschicksale und bekommen eine Idee davon, warum ein Junge wie Tristan Bloch gerne als Opfer benutzt wird, um von den eigenen Schwierigkeiten abzulenken.

Soweit kurz zum Inhalt.

Viel interessanter als das Inhaltliche (das offen gesagt nichts anderes als einen Ausschnitt aus der ganz normalen Lebenswelt Jugendlicher darstellt) ist der sehr ernste Hintergrund der ganzen Geschichte.
Mobbing, Hänselei und psychische Gewalt stehen für junge Menschen an der Tagesordnung. Verstärkt wird dieses immer schon bestehende Phänomen durch die modernen sozialen Medien wie Facebook, WhatApp, SnapChat und Co.
In diesem Buch wird dem/der LeserIn eindringlich vor Augen geführt, dass Jugendliche heutzutage nicht mal mehr zuhause ihren MitschülerInnen und "FreundInnen" entkommen können. Denn PC und Smartphone sind überall.
Diese neuen Technologien werden gleichzeitig durch die Autorin nicht verteufelt, aber sie sensibilisiert für diese Thematik und spricht damit nicht nur junge Menschen, sondern auch Eltern, LehrerInnen und andere Vertrauenspersonen an.

Ein sehr wichtiges Thema, spannend, ehrlich und authentisch erzählt! Könnte auch aus der Feder eines Teenagers stammen, was an dieser Stelle durchaus positiv gemeint ist.

Ein aufrüttelndes Buch, das zum Nachdenken anregt und einen auch ein wenig dankbar sein lässt, die Pubertät schon hinter sich zu haben.