Lost generation?

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luna66 Avatar

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Auf den ersten Blick scheinen die jugendlichen Protagonisten, die in einer kalifornischen Kleinstadt unweit von San Francisco leben, alles zu haben - eine tolle Umgebung in beneidenswertem Klima, wohlhabende Elternhäuser, finanzielle Unbeschwertheit. Das ist jedoch nur die äußere Fassade. Dahinter verbergen sich innere Leere, Grausamkeit gegenüber Mitschülern, Drogensucht, kriminelles Verhalten und zerrüttete Familienverhältnisse.
Als Tristan den Mut hat, seiner Mitschülerin Cally in einem Brief seine Liebe zu gestehen, wird er deswegen auf Facebook gemobbt. An seinem Selbstmord sind somit alle Beteiligten mitschuldig geworden. Einzig Cally ist diejenige, die ihre Mitschuld anerkennt und fast daran zerbricht. Die Geschichte ist verstörend und macht betroffen, es mangelt ihr aber an Sympathieträgern, mit denen man als Leser mitfiebern kann.
Der Roman, aus der Perspektive der verschiedenen Personen geschrieben, ist durchaus spannend und liest sich flüssig. Ich würde ihn (schon allein der verwendeten Sprache wegen) eher als Jugendbuch bezeichnen und kann mir vorstellen, dass er Teenagern ein größeres Lesevergnügen bereitet als es bei mir der Fall war.