Ein Krimi, der es in sich hat...

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mike nelson Avatar

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Ein Krimi, der es in sich hat und in dem gleichzeitig viel steckt! Zum einen - wer weiß schon etwas über die soziale Situation in Mexicantown in Detroit? Zum anderen, wer ahnt schon etwas von der Unterwanderung der Banken durch die 'dunkle Seite der Macht'? Vor allem aber lebt der spannungsgeladene Detroit-Krimi von der Coolness seines Protagonisten, des in das Wohn-Viertel seiner Kindheit zurückgekehrten, ehemaligen Polizisten August Snow - wegen eines gewonnenen Prozesses gegen das korrupte Detroit Police Department nun ein reicher Mann. Sein Gerechtigkeitssinn läßt ihn nun wieder aktiv werden, auch ohne einen offiziellen Auftrag. Er entdeckt immer weiter reichende Verstrickungen und bemerkt irgendwann, dass auch er nur eine Figur in einem Spiel auf höherer Ebene ist. Snow ist schon eine ziemliche Heldenfigur, nicht nur, weil er mit ausgewählten Gefährten das eine oder andere blutige Gemetzel übersteht, sondern vor allem auch, weil er über ein ausgeprägtes soziales Gewissen verfügt und Menschen Gutes tut. Dass er ungesund lebt und auch viel trinkt zementiert seinen Heldenstatus zusätzlich! Einige Textbeispiele, die die Grundtonalität des Krimis gut wiedergeben:
"An einem trüben und kühlen Morgen, als ich gerade ein hartes drittes Set Deltamuskelübungen mit 70-Kilo-Gewichten im YMCA auf der Broadway Street absolvierte, beschloss ein kleiner dunkler Raum ganz hinten in meinem Gehirn plötzlich, die Jalousie hochzuziehen und blendendes Licht hereinzulassen." Man hätte da auch einfach schreiben können "Und plötzlich hatte ich eine Idee!"
Oder: "Die vier Stunden im Auto waren vier Stunden zu lang, daher fasste ich die Tempolimit-Schilder größtenteils als passiv-aggressive Empfehlungen auf." statt "Ohne Rücksicht auf die Geschwindigkeitsbegrenzung drückte ich das Gaspedal bis zum Anschlag durch."
Also bitte lesen, sofern man auf gut geschriebene und spannende Unterhaltung steht!