Das unmenschliche Anlitz des Krieges

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"Der Gesang der Berge" von Nguyễn Phan Quế Mai ist ein sehr aufwühlendes Familienepos.
Huong lebt bei ihrer Großmutter und erzählt hier ihre Familiengeschichte,teils als Erzählung der Großmutter aus ihrem Erleben, teils ihre eigenen Erfahrungen. Jedes einzelne Mitglied der Familie bekommt hier ein Gesicht und eine Stimme. Nach und nach setzt sich aus diesen Erzählungen die Vergangenheit und auch die Gegenwart zusammen.
Die Autorin verwendet teils sehr poetische Worte, um ihr wunderschönes Land zu beschreiben und auch sehr kraftvolle, durch die die Schrecken des Vietnamkrieges vor den Augen des Lesers entstehen. Schonungslos wird hier der Schrecken des Krieges offenbart mit den furchtbaren Folgen für die Bevölkerung, auch noch in den folgenden Generationen.
Es ist aber auch eine Erzählung über Stärke und Mut, den die Frauen in dieser Familie bewiesen haben, die nie aufgegeben haben und immer positiv in die Zukunft schauen konnten.
Man lernt hier sehr viel über das Land und seine Bewohner, die Geschichte und Kultur, man bekommt eine ganz besondere, fast intime Sicht auf die Geschehnisse. Es ist kein Wohlfühlbuch, es macht Bauchschmerzen, hat mich aber tief berührt.