Ein Buch gegen das Vergessen, es sollte in jeder öffentlichen Bibliothek stehen!

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katharina.51 Avatar

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Dieses Buch ist als Roman angelegt, doch es beschreibt die Wirklichkeit Vietnams in der Zeit der Sechziger und Siebziger Jahre des vergangenen
Jahrhunderts.
Zerbombt und vergiftet durch Napalm und Agent Orange der Amerikaner, dann zerstört durch die gnadenlose Grausamkeit der sogenannten Kulturrevolution mit ihrer Landreform, die ein uraltes System in Fetzen gerissen hat.
Millionen von Toten und Verstümmelten blieben zurück, Generationen müssen mit den Schäden leben.
Die Autorin erzählt entlang des dramatischen Schicksals einer Familie, die all dies erlebt hat. Sie lässt die Frauen von vier Generationen zu Wort kommen.
Großmutter und Enkelin sind die Erzählerinnen der Geschichte, für die, trotz all der erlebten Schrecknisse und Grausamkeiten Menschlichkeit, Verstehen und Vergebung das Zentrum ihres Lebens bleiben.
"Unser Leben war kurz und zerbrechlich. Zeit und Krankheiten verzehrten uns wie die Flammen das Holz. Doch es war nicht wichtig, wie kurz oder lange wir lebten. Was zählte, war, wie viel Licht wir denen schenken konnten,
die wir liebten, und wie viele Menschen wir mit unserem Mitgefühl berührten."

"Der Gesang der Berge" hat mir sehr gut gefallen, nicht nur weil das Buch einen grausamen Krieg dem Vergessen entreißt, auch der Einblick in die Lebens- und Denkweise Vietnams war für mich mit ausschlaggebend für die Auswahl dieses Buches.
"Kriege haben die Macht, liebenswerte Menschen in Ungeheuer zu verwandeln", erklärt die Großmutter ihrer Enkelin, das sollte uns allen klar im Bewußtsein haften.
Der schöne Einband des Buches deutet u. a. auf die starke Großmutter hin, die schon seit ihrer Kindheit als "Jadeblatt an einem goldenen Zweig" benannt wurde, ein klarer Hinweis auf ihren außerordentlichen Charakter.