Familienepos aus Vietnam

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lora Avatar

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Ich entdecke immer mal wieder gerne fremde Länder durch Bücher von Autoren und Autorinnen von dort. "Der Gesang der Berge" von der vietnamesischen Autorin Nguyễn Phan Quế Mai ist ein solches Buch. Sie erzählt ein Familienepos aus Vietnam und man erfährt einiges über die wechselvolle Geschichte dieses Landes.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht die junge Huʾoʾng, auch „Guave“ genannt. Sie wächst bei ihrer Großmutter Diêu Lan auf, denn die Eltern kämpfen im Vietnamkrieg. Beide erleben Schrecken des Kriegs, den Verlust von Familienmitgliedern, Entbehrung und Indoktrination, aber auch Freude an Büchern und Bildung. Nach dem Ende des Kriegs mit den Amerikanern flammen Konflikte zwischen Nord- und Südvietnam auf. Die Oma erzählt ihre eigene Familiengeschichte, auch hier gab es Krieg mit Franzosen und Japanern. Der Roman basiert auf den persönlichen Erlebnissen der Autorin und den Erzählungen ihrer Verwandten, es ist also eine authentische Familiengeschichte aus einem immer wieder vom Krieg und Besatzern gebeutelten Land.
Die Thematik ist ziemlich düster und die wunderschönen warmen Farben auf dem Cover lassen nicht vermuten, dass es eine traurige und aufwühlende Geschichte ist. Ich musste beim Lesen immer mal wieder Pause machen. Trotzdem kann ich das Buch sehr empfehlen.