Grauen der Vergangenheit...

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zansarah Avatar

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"Eine wundevolle und zugleich furchtbare Geschichte von und über Vietnam. Eine Familiengeschichte voller Drama und der wertvollen Bedeutung von Familie."

Ich habe mich davor noch nicht wirklich mit dem Vietnamkrieg auseinandergesetzt. Lange dachte ich, dass dies mich nichts angeht. Erst jetzt mit fast Mitte Zwanzig setzte ich mih damit auseinander. Vielleicht hat es erst dieses Werk gebraucht, um mich dieser schlimmen Zeit und den Verbrechen der westlichen Nationen bewusst werden zu lassen.

Es ist thematisch gesehen kein leichter biographischer Roman. Sprachlich ist der Schreibstil bestimmt auch für viele Leser gewöhnungsbedürftig. Ich kam ganz gut mit ihm zurecht und konnte mir das Leben in Vietnam bildlich vorstellen. Es schien, dass Vietnam ein wunderschönes Land vor dem Krieg war und die Großmutter von Huʾoʾngeine schöne Kindheit dort verbracht hat. die Menschen wirkten zufrieden und Huʾoʾng´s Familie schien auch einen festen Zusammenhalt gehabt zu haben.

Die Geschichte von Huʾoʾng´s Familie wird von ihrer Großmutter erzählt, bei der sie mitten Vietnahmkrieg der frühen 1970er in Hanoi aufwächst. Huʾoʾngs Vater ist auf den Schlachtfeldern verschollen und ihre Mutter folgte ihm in der Hoffnung, ihn zu finden. Huʾoʾngs Familiengeschichte began mit Frieden und Wohlstand und nimmt jedoch im Zuge fremder Besatzung, Landreform und Krieg eine dragische Wende. Es ist wie von vielen Familien, eine Geschichte von Vertreibung, Flucht und unsäglichem Leid. Es ist eine Geschichte von starken Frauen und ihrer Familie, die entschlossen waren, dem Schicksal eine lebenswerte Zukunft abzutrotzen.

Ich brauchte ewig für diese Geschichte. Denn der Schreibstil ist durchaus anspruchsvoll und die thematik keine einfache. Esbeginnt mit einem wundervollen Einblick in ein Vietnahm, dass friedlich vor dem Krieg bestand. Die Bildgewalt des Schreibstils lässt Bilder entstehen, die so farbenfroh sind, dass ich mich als Leser mitten im Geschehen gefühlt habe. Doch was am Anfang so ergreifend ist, wird zur Qual, als der Krieg beschrieben wird. Die Bomben, das Feuer, die Toten, zerstümmelte Leihen und die Grausamkeiten, welche an der unschuldigen Bevölkerung und besonders den Frauen angetan wird. Es gab eine Szene, in der wurden Frauen von Soldaten zusammengetrieben wie Fieh und anschließend vergewaltigt. Es trift mich als Frau und im besondern auch als westliche Frau, welche privilegiert und in Zeiten des Friedens aufwachsen durfte, wie grausam und unmenschlich die Soldaten mit den Frauen umgegangen sind. Dies betrifft nicht alle Soldaten und soll keine Verallgemeinerung sein und meine Kritik richtet sich hierbei nicht nur an die an der Stelle erwähnten französischen Soldaten. Denn Soldaten vieler Siegesmächte wie die von Japan, der Sowjetunion usw.haben der Bevölkerung der Geschlagenen grausame Dinge angetan. An diesen Stellen zweifle ich an der Humanität von Menschen, was mich sehr bedrückt.

Wie bereits erwähnt ist dieses Werk keine einfache Lektüre und stellte für mich eine Brandbeite von Emotionen dar. Ich empfinde dies als eine wichtige Lektüre, jedoch sehr anspruchsvoll, weswegen ich 4,5 Sterne gebe, es jedoch sehr empfehlenswer finde.