Ich wollte es so sehr mögen

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Ich hatte gehofft etwas über den Vietnam Krieg und seine Folgen zu lernen - ich liebe es, über Geschichte durch fiktionale Charaktere "aus erster Hand" zu lernen. Aber es muss immer noch eine Geschichte dabei sein, die ich spannend zu folgen empfinde. Das war in "Der Gesang der Berge" leider nicht der Fall. Die Charaktere sind leider recht eindimensional geblieben sodass ich zu keiner eine Verbindung aubauen konnte. Auch sonst war es langatmig und langweilig und die Erzählweise hat bei mir nicht an den emotionen rühren können wie ich es erwartet hatte. Selbst Beschreibungen von extremstsituationen waren irgendwie auf eine so einfache Art und Weise beschrieben, dass ich keinen Zugang finden konnte und somit auch mich nicht in die Charaktere einfühlen konnte.
Was mich allerdings noch mehr gestört hat ist die Anti-Kommunismus Propaganda in diesem Buch. Ich finde es gut, wenn ein Autor eine Familie oder Person beschreibt die klare politische und/oder moralische Standpunkte hat, und als solche darf Anti-Kommunismus Propaganda gern verbreitet werden, wenn der Autor aber im gleichen zug den Anschein erweckt dass dies eine objektive Berichterstattung ist, die beide Seiten der Münze beleuchtet so ist das keine gerechtfertigte Kritik mehr sondern Propaganda. Wenn die Gegenseite nur als idiotische, gehirngewaschene Trottel dargestellt wird, wenn komplett aussen vor gelassen wird wie massiv der Eingriff der Amerikaner war und was diese Folgen waren - hätte ich es nicht besser gewusst hätte ich gedacht die Autorin ist Amerikanerin und Kriegsveteranin und möchte das eigene Handeln durch die Beschilderung in diesem Buch rechtfertigen. Da stimmt doch irgend etwas nicht, denn das passt so gar nicht zu dem was ich von der Autorin gelesen hatte. Überraschend daher für mich leider nichts.