tragisch-schöner Roman

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stina23 Avatar

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„Der Gesang der Berge“ hat mich auf mehreren Ebenen beeindruckt.
Die Geschichte wird von der Großmutter Dieu Lan und ihrer Enkelin Huong in zwei alternierenden Erzählsträngen wiedergegeben. Während Huong im Vietnamkrieg der 60er und 70er Jahre des letzten Jahrhunderts aufwächst, hat ihre Großmutter schon den Indochinakrieg, mit französischer und japanischer Besatzung, durchlebt. Immer wieder werden beide Frauen von Schicksalsschlägen gebeutelt, jedoch geht auch das Leben mit all seinen schönen Seiten weiter.
Mir gefällt die feine, klare Sprache der Autorin sehr. Sie beschreibt die Gräuel des Krieges mit all seiner Macht, lässt aber die ProtagonistInnen immer wieder das kleine Glück finden und nicht aufgeben. Die Autorin, selbst Vietnamesin, malt sprachlich schöne Bilder ihres Landes und formt Figuren, die einem ans Herz wachsen und deren Handeln man nachvollziehen kann.
Ich war mir zuvor der Geschichte Vietnams nur wenig bewusst. Dieser Roman eröffnete sie mir über den bekannten Vietnamkrieg hinaus.
Mich hat die Geschichte der beiden Frauen und ihrer Familienmitglieder emotional sehr berührt. Für mich war es ein Buch, das ich auf Raten gelesen habe, weil es Tiefgang hat, den ich zwischendurch verdauen musste.
Ich empfehle dieses Buch für jede, die nicht etwas zum Zwischendurch-mal-Lesen suchen.