Viel dazu gelernt

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ranke Avatar

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Den in die deutsche Sprache übersetzten Roman "Der Gesang der Berge" von der Vietnamesin Nguyễn Phan Quế Mai habe ich in einem Rutsch gelesen. Cover und Titel des Buches nehmen Bezug auf den Inhalt. Hohe Berge, die bis an den Horizont reichen und im Vordergrund ein paar durchscheinende Blätter an entlaubten Zweigen beziehen sich auf die wilde und schöne Landschaft Vietnams aber auch auf das schlimme Schicksal, des von Kriegen gebeutelten Landes. Der Himmel und der Vordergrund glühen rot und gelb, was auch Feuerbrünste darstellen könnte.

Das Buch erzählt die Familiengeschichte der Nordvietnamesin Huong, die in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts bei ihrer Großmutter Diêu Lan in Hanoi aufwächst.
Die Eltern von Huong sowie ihre Onkel sind alle im sogenannten Vietnamkrieg verschollen und es wird Jahre dauern, bis zumindest ein paar von Ihnen teils schwer traumatisiert zurückkehren. In dieser langen Zeit erfährt Huong die ganze Geschichte der Familie, seit der Zeit als ihre Großmutter selber ein Kind war. Für den Leser öffnet sich eine grausame Welt eines Landes, dass immer und immer wieder die Greueltaten der Besatzer und der Kriege über sich ergehen lassen musste von - ca. 1930 bis 2017.
Für mich war nicht nur die traurige Geschichte der Familie interessant und einfühlsam erzählt, deren Menschen trotzdem nicht resignieren und weiter für ihre Rechte kämpfen. Quasi "nebenbei" habe ich sehr viel über die Geschichte des Landes Nordvietnam erfahren, Einzelheiten, die man hier in keinem Geschichtsbuch finden wird.
Sehr empfehlenswert und lesenswert.