Eine ganz andere Seite von Sylt

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rea1887 Avatar

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Anna ist eine Journalistin, die einen Podcast über berühmte Bücherfrauen macht. Nun will sie ein Buch über eine dieser Frauen schreiben: die 85-jährige Fenja Lorenzen, die im abgeschiedenen Listland auf Sylt lebt. Dieser Ort liegt weit ab vom Trubel der Insel. Doch als Anna dort ankommt, ist Fenja nicht da, nur ihre Tochter Elisa. Doch auch diese weiß nicht, wo sich ihre Mutter aufhält. Als ein Unwetter die antiquarischen Bücherschätze auf dem Dachboden bedroht, versuchen die beiden Frauen, diese soweit es geht zu retten. Dabei machen sie eine Entdeckung aus der Vergangenheit, die noch mehr Fragen aufwirft. Gemeinsam mit Elisa und deren Bruder Eric macht sich Anna auf die Suche nach weiteren Hinweisen und nach Fenja.

Dieser Roman wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Der zweite Erzählstrang spielt im Jahr 1937 und beschreibt das Leben der jungen Frau Lene, die mit ihren Eltern in dem Haus im abgelegenen Listland lebt und ihre erste große Liebe findet. Aber auch in dieser Region wirft der bevorstehende Krieg seine Schatten voraus.

Mit diesem Roman hat Gabrielle Engelmann einen neuen Weg eingeschlagen. Romane auf zwei Zeitebenen habe ich von ihr noch nicht gelesen. Dies hat mir aber außerordentlich gut gefallen. Auch wird ein wichtiges Thema angesprochen, was in der heutigen Zeit so wichtig ist wie nie zuvor. Wir müssen die Vergangenheit aufarbeiten und dürfen sie nicht totschweigen.

Der Roman war sehr fesselnd, gewohnt flüssig und gut geschrieben, sodass ich es immer kaum erwarten konnte, weiterzulesen. Außerdem wurde während des Romans bereits der Spannungsbogen für den zweiten Teil dieser Dilogie aufgebaut, in dem es dann um ein weiteres Familienmitglied des Hauses aus dem Listland geht. Nun bin ich schon in freudiger und gespannter Erwartung auf diesen nächsten Roman aus der Feder dieser tollen Autorin, die so liebevoll diese Region beschreibt, die ich genauso liebe wie sie: Nordfriesland und vor allem die wunderbaren nordfriesischen Inseln.