Jede/r sollte einen Wal haben

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nähpummelchen Avatar

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Mich haben an diesem Buch zwei Dinge auf Anhieb angesprochen: Die unglaublich wunderschönen Illustrationen und dass der Text in Reimform daher kommt. Ich finde, es gibt zu wenige so schöne Kinderbücher, die gleichzeitig ein so wichtiges und auch ernstes Thema so wunderschön gereimt anbieten.
Die ersten Seiten des Buches zeigen ein Kind, das einen Wal findet, bzw. einen Wal, der ein Kind findet. Der Wal zeigt dem Kind seine Welt. Die Bilder und die Reime sind dabei erfüllt von sanften Bildern, Schwärmen von Fischen und Schildkröten, bunter Unterwasserwelt, sanften Wellen, Harmonie. Doch ganz langsam und mit jeder Seite mehr zeigt sich, dass in Meer auch Dinge zu Hause sind, die es früher einmal nicht waren. Plastikmüll wird gezeigt. Und dieser ist tatsächlich so idyllisch in die Bilder verschmolzen, dass er wirklich erst bei genauem Hinsehen gefunden werden kann. Wie bizarr es war zu sehen, dass der Müll sich in das Meeresleben schon so eingefügt hat, dass es fast schon normal anmutet. Mit jeder Seite wachsen die Müllberge.
Zum Ende hin verändern sich die Illustrationen. Die Stimmung wird dunkler, trüber und trauriger. Das Problem des Mülls wird benannt, und konkrete Gefahren, die der Müll für die Tiere im und am Meer bedeuten, gezeigt.
Am Ende bringt der Wal das Kind wieder zurück nach Hause und das Kind erzählt von dem Gesehen und Erlebten und gemeinsam mit den Freunden an Land wird das Problem angepackt und der Müll am Strand eingesammelt.
Ich finde dieses Buch ist eine so eindrückliche, wichtige und gleichzeitig liebevolle Botschaft an die Kinder, achtsam mit der nahen Umwelt umzugehen und Müll einzusammeln. Das Buch zeigt die Gefahren für die Natur ohne dabei bedrohlich zu mahnen, sondern es appeliert an ihre Empathie. Es ist einfach wunderschön.