Der Geschmack der Sehnsucht

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gisel Avatar

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Man verliert in den Wirren des vietnamesischen Bürgerkrieges ihre Mutter, erst bei der dritten Mutter findet sie ein liebendes Zuhause. Dort wächst sie in die vietnamesische Gesellschaft hinein, später zieht sie nach Montreal in ein Leben mit einer arrangierten Ehe, wie dies üblich ist. Erst spät in ihrem Leben entdeckt sie die wahre Liebe, doch sie bleibt ihrem Ehemann und ihrem Leben mit den Kindern treu.
„Der Geschmack der Sehnsucht“ ist ein Exilroman, das die Brüche der Exilvietnamesen in Kanada gut beschreibt. Er ist eher anspruchsvoll geschrieben, so dass ich mich manchmal schwer tat, mich in den Orten, Ereignissen und Personen zurechtzufinden. Beim Lesen spürt man, wie Man sich in einer Welt der Gefühle eher schwer tut, ist dies doch weniger Bestandteil der vietnamesischen Kultur. Hier merkt man die Unterschiede zwischen unserer westlichen und der vietnamesischen Kultur ganz besonders.
Das Buch ist sehr schön aufgemacht, mit einem ansprechenden Coverbild und vielen vietnamesischen Wörtern mit ihrer deutschen Übersetzung am Rand fast jeder Seite. Die Sprache wirkt oft poetisch, was durch viele Gedichte noch aufgegriffen wird.
Die Welt, in der Man lebt, ist mir letztendlich zwar etwas nahegebracht worden, aber ganz verstanden habe ich sie doch nicht, trotz meiner Neugier auf fremde Kulturen...