Eine neue Heimat

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Mãn ist eine junge Vietnamesin, das während des vietnamesischen Bürgerkriegs von einer "Mutter" zur nächsten weiter gereicht wird. Erst die dritte wird für sie zur wirklichen Mutter. Von ihr lernt sie viel über das Kochen und über Kräuter und deren Verwendung. Später wird Mãn mit einem älteren Mann verheiratet, der nach Kanada ausgewandert ist und dort eine Suppenküche betreibt. Sie arbeitet dort mit, anfangs schüchtern und mit kaum Kontakt zur Außenwelt. Doch als sie anfängt, nach ihren eigenen traditionellen Rezepten zu kochen, ändert sich die Situation. Sie wird mutiger, knüpft Kontakte, unter anderem zu Julie, die ihr hilft, Mitarbeiter zu finden, und sich überhaupt als Freundin erweist. Ihr Restaurant wird immer bekannter, sie bekommt Einladungen zu Koch-Events, u.a. nach Frankreich. Dort lernt sie Luc kennen... Das Buch ist in kurzen Absätzen geschrieben, die einen Titel in Deutsch und in der vietnamesischen Übersetzung haben. Eine schöne Idee, wie ich finde. Die Kapitel sind recht flüssig zu lesen, wenn auch manchmal Gedankensprünge da sind, denen ich nicht immer folgen konnte. Die Speisen werden liebevoll beschrieben, was eine sehnsüchtige Stimmung aufkommen lässt. Mãn scheint sich ein Stück Heimat zu "kochen". Gerne hätte ich noch mehr über das Leben in Vietnam erfahren, doch es geht wohl mehr um das Finden einer neuen Heimat. An manchen Stellen ist die Geschichte etwas langatmig, aber insgesamt nett geschrieben. Das Cover wie auch der Titel passen perfekt zum Buch.