Wilde Zeiten

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rebeccawinter Avatar

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Das Taschenbuch aus dem Verlag HarperCollins weist mit seinem bunten Einband bereits auf die farbenbegeisterte Loulou de la Falaise hin.
Die Zeit Mitte der 60er bis Anfang der 70er Jahre ist die Zeit, in der die Weichen für das zukünftige Leben von Loulou maßgeblich gestellt werden. Sie geht eine frühe Ehe mit Desmond FitzGerald ein – und verlässt ihn wieder. Sie bewegt sich im Kreis um Thalita und Paul Getty, aufbekommt eine erste Stelle beim Magazin „Queen“ und avanciert hier zur Assistentin der Moderedakteurin. Mit dem Zugang zur Modewelt hat sie ihre Bestimmung gefunden und Yves Saint Laurent erkennt und fördert ihr Talent. Schließlich wird sie seine Muse, seine persönliche Assistentin und Designerin. Auch ihren zweiten Ehemann begegnet sie in diesen Jahren.
Neben den bekannten Fakten ist der Roman, der sich als Belletristik versteht, ein Abbild dieser wilden Zeit um die internationale Modewelt mit dem Fokus auf Paris. Zahlreiche Personen kommen vor, viele sind bekannt, einige musste ich erst nachsehen. Es ist ein Strudel aus harter Arbeit und Amüsement mit viel Alkohol sowie harten Drogen. Man wollte glücklich sein, eine Ausflucht aus dem großen Erwartungsdruck haben oder einfach mitschwimmen. Viele der geschilderten Personen bezahlen einen hohen Preis für diese bunten Jahre.
Der Schreibstil ist reportageartig, aber auch lebendig. Trotzdem blieb mir die Personen fremd und nicht näher als durch einen Zeitungsartikel beschrieben. In die Stimmung dieser Jahre konnte man sich dagegen sehr gut hinein versetzen.
Ein interessantes Buch, vor allem wenn man mehr über Modedesign „hinter den Kulissen“ erfahren möchte.