Die Magie des Glühwürmchensommers

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gisel Avatar

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Der neunjährige Victor hat zwei Mütter und einen Vater, der nicht erwachsen werden will, sowie eine fünfzehnjährige Schwester, die auf der Suche nach Liebe immer wieder abhaut, um dann enttäuscht nach Hause zurückzukehren. Jeden Sommer gehen beide Mütter und die Kinder an die Côte d’Azur, immer ohne den Vater. Hier knüpft Victor neue Freundschaften, entdeckt die Liebe und geht so mancher Frage nach, die sein Leben beeinflusst: Warum kommt der Vater nie mit in den Urlaub, obwohl er die Ferienwohnung geerbt hat von seiner Schwester? Warum sind Mama und Papa nicht mehr zusammen, obwohl sie sich noch lieben? Warum liest seine Mutter pausenlos, was sucht sie in den vielen Büchern und findet es trotzdem nicht? Dieser Sommer beschert den Urlaubern einige ausgefallene Vorkommnisse: Myriaden von Glühwürmchen und einen Regen ohne Wasser. Freunde, die es nicht zu geben scheint, und Verbindungen zur Vergangenheit, die sich plötzlich auftun. Und zum Schluss eine Antwort auf all die Fragen, die Victor beschäftigen.
Die Geschichte ist aus Victors Sicht geschrieben und somit in einem einfacheren Sprachstil geschrieben, wie sie ein kluger Neunjähriger auch tatsächlich erzählen könnte. Das erleichtert dem Leser, sich in seinen Gedanken wiederzufinden, aber auch sich für das Unerwartete dieser Geschichte zu öffnen. Denn unerwartet war der Gang der Geschichte, hatte ich mir doch keineswegs vorstellen können, dass die Geschichte auch fantastische Elemente beinhalten könnte. Dies allerdings gibt der Erzählung dann die Spannung wieder, die zeitweilig etwas abgeflacht war. Sehr schön empfand ich die poetische Sprache des kleinen Jungen, der so Großes vollbringen kann, sie ist sehr bildhaft und bringt eine besondere Note in das Buch.
Ein Buch, auf das man sich einlassen können muss, dann aber beschert es einem ein besonderes Lesevergnügen.