Das Buch “Der Gott des Waldes” von Liz Moore beginnt mit einer fesselnden Szene: Im Sommer 1975 bemerkt die Betreuerin Louise im Ferienlager, dass das Bett der 13-jährigen Barbara leer ist. Schnell wird klar, dass das Mädchen verschwunden ist. Die Autorin beschreibt die Atmosphäre im Camp und Louises innere Unruhe so eindringlich, dass man die Spannung förmlich spürt. Der Schreibstil ist dabei flüssig und packend. Die Charaktere wirken authentisch und vielschichtig, besonders Louise, die mit ihrer Verantwortung und den aufkommenden Ängsten ringt. Ich erwarte eine spannende Geschichte über das Verschwinden von Barbara, die möglicherweise mit dem früheren Verschwinden ihres Bruders zusammenhängt. Die Mischung aus Thriller und Gesellschaftsroman verspricht tiefgründige Einblicke in menschliche Abgründe und soziale Strukturen. Ich möchte unbedingt weiterlesen, um zu erfahren, welche Geheimnisse der Wald und die Familie Van Laar verbergen.