Wo sind die Kinder?

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gkw Avatar

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Ein amerikanisches Sommercamp für Oberschichtkinder,
hochmütige Ferienkinder und auch unglückliche, die sich wohl zu Recht abgeschoben fühlen,
die Erinnerung an ein vor 14 Jahren verschwundenes Kind,
eine reiche Familie, der das Camp gehört und in der es offenbar Geheimnisse gibt,
eine Mutter, die mit ihrem pubertierenden Kind nicht zurecht kommt,
Betreuer, die nett und authentisch wirken, aber doch aus Gründen, die wir nicht kennen, lügen,
und dann verschwindet Barbara aus dem Camp und keiner hat was gehört oder gesehen.

Tolles Ausgangsszenario, mit jeder Seite der Leseprobe entstehen im Leser mehr Fragen, aber wir haben ja noch viele Seiten „Zeit“, bis die Fragen hoffentlich alle beantwortet sind. Ich habe noch nichts von Liz Moore gelesen, kann mich aber erinnern, dass ihr letzter Roman/Thriller sehr gut beurteilt wurde, ich habe ihn trotzdem leider verpasst.

Das Buch startet zwar sofort mit Barbaras Verschwinden, aber danach geht es eher „gemächlich“ weiter. Die Personen werden näher vorgestellt, die Ausgangsituation wird schrittweise erzählt. Mir gefällt diese langsame Aufbereitung sehr. Ruhig, und doch spannend.
Das Cover ist okay, man sieht etwas Wald, aber hauptsächlich einen Waldsee. Und dann scheint ja noch von oben etwas Blut herunterzulaufen, was wohl klarmachen soll, dass es ein Thriller ist. Interessanterweise wird das Buch aber als „Roman“, nicht als Thriller vermarket. Das passt für mich hervorragend, „richtige“ Thriller sind nichts für mich, aber diese Bücher im Übergangsbereich finde ich meistens toll.