Betrachtungen zum gesellschaftlichen Miteinander

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Die Familie Van Laar ist eine sehr reiche Familie, die in den dichten Wäldern von Adirondack Mountains im Bundesstaat New York viel Land besitzt, auf dem sich unter anderem auch ein Sommercamp für den Nachwuchs privilegierter Bürger befindet. Hier verbringt die dreizehnjährige Barbara Van Laar im Jahr 1975 ihre Sommerferien. Sie kennt sich gut aus in der Gegend. Eines Morgens ist ihre Koje leer. Eine groß angelegte Suchaktion wird gestartet, wie vor vierzehn Jahren, als ihrem Bruder Bear das gleiche Schicksal ereilte. Die Suche nach Bear wurde irgendwann ergebnislos abgebrochen. Beängstigend ist der zeitgleiche Ausbruch eines Serienmörders aus der Haftanstalt.
Liz Moore lässt uns Leser in ihrem Roman 'Der Gott des Waldes' teilhaben an einem gesellschaftlichen Spektakel, welches tiefe Abgründe zwischen reich und arm, Mann und Frau aufzeigt. Die Handlung wird nicht in chronologischer Reihenfolge erzählt, bleibt jedoch stets übersichtlich. Spannend sind die wiederkehrenden Perspektivwechsel, wodurch die Geschichte mehrfach unter einem neuen Aspekt erscheint und schließlich die Familie Van Laar ständig näher beleuchtet, eine Tragödie offenlegt. Die junge Ermittlerin zeichnet sich durch einen starken, unbestechlichen Charakter aus, der Mitte der siebziger Jahre keineswegs selbstverständlich gewesen ist in einer patriarchisch geprägten Welt.
Die Autorin vermag es durch ihren beeindruckenden Schreistil, die Leserschaft in ihren Bann zu ziehen. Es fasziniert, wie sie spannende Unterhaltung durch gekonnt in Szene gesetzte atmosphärische Details und bildhafte Sprache erzeugt.
Ich gebe sehr gern hierfür meine Leseempfehlung.