Der Wald, das Kind und die Familie

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krani Avatar

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Aus einem Feriencamp in einem Wildnisreservat verschwindet ein Mädchen. Barbara ist die Tochter der Familie, der das Land gehört. Vierzehn Jahre zuvor verschwand bereits ihr Bruder, er wurde bis heute nicht gefunden. Nun geht wieder eine Suche los.
An dieser Geschichte sind viele verschiedene Personen beteiligt, und jede hat eine eigene Sicht auf die Dinge, die zum Teil in früheren Zeiten wurzelt. Die Charaktere sind allesamt sehr ausführlich, mehrdimensional und glaubhaft dargestellt. Doch es sind viele, sehr viele Menschen mit komplexen Beziehungen untereinander, die auf unterschiedlichen Zeitebenen gezeigt werden. Auch die Handlung springt ein wenig hin und her. Gut dass über jedem Kapitel steht, wann genau es spielt. Nicht immer ist es leicht, dem Geschehen richtig zu folgen.
Es bleibt lange offen, worum es hier eigentlich geht. Wird wirklich ein Verbrechen aufgeklärt oder steckt etwas ganz anderes dahinter? Dieses Vage erzeugt eine ganz eigene Spannung. Man tappt im Dunkeln, hat keine Idee, wohin die Reise geht und befürchtet, dass jetzt etwas ganz Schlimmes passieren könnte. Das ist toll geschrieben und fesselnd aufgebaut. Zeitweise wird es richtig gruselig.
Insgesamt ist dies etwas für Lesende, die sich gerne eingehend mit menschlichen Beweggründen und Beziehungen beschäftigen.