Familiengeheimnisse

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
griseldis2000 Avatar

Von

Barbara van Laar, dreizehnjährige, aufmüpfige Tochter einer wohlsituierten Familie verschwindet in den siebziger Jahren eines Nachts aus dem Feriencamp mitten in der Wildnis der Adirondacks. Im Rahmen der Suche legt die Autorin viele Spuren. Die meisten führen in die Vergangenheit und offenbaren Geheimnisse, die schon lange auf ihre Erlösung warten. In diesem langsam erzählten Roman mit zahlreichen Rückblenden und reichlich vielen ProtagonistInnen geht Liz Moore der Frage nach, welche Schäden das toxische patriarchale Verhalten der Oberschicht in den eigenen Familien, erst recht aber in der Gesellschaft der finanziell schlechter Gestellten verursacht. Es wimmelt von starken Frauen, die sich dem Gebot der Männerherrschaft nicht mehr unterordnen wollen. Doch sie sind gezwungen, steinige Wege zu gehen. Gebrochene Charaktere säumen die Kleinstadt-Pfade, Ungerechtigkeit, Grausamkeit, Dekadenz und Willkür und Ohnmacht. Für meinen Geschmack gab es etwas zu viele Rückblenden, circa hundert Seiten zu viel, und schade finde ich, dass von Barbara immer nur indirekt die Rede war. Ihre Gedanken und Gefühle hätte ich gerne noch gelesen. Insgesamt hat mich der Roman aber sehr gut unterhalten und ich würde weitere Bücher der Autorin auf jeden Fall lesen wollen.