Ganz große Klasse

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luise43 Avatar

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„Der Gott des Waldes“ von Liz Moore lässt sich schwer einer bestimmten Kategorie zuordnen. Aber unabhängig davon, ob man das Buch als Krimi, Thriller oder Gesellschaftsroman betrachtet, ist es fantastisch strukturiert.
Im Sommer 1975 ist die 13-jährige Barbara aus einem Feriencamp in den Adirondack Mountains verschwunden. Sie ist die Tochter der Besitzer. Das Besondere daran ist jedoch, dass hier vor 14 Jahren bereits einmal ein Kind verschwand, Bear. Und er war Barbaras Bruder. Aber so richtig spricht niemand darüber.
Das Besondere daran ist, dass wir die Geschichte aus zahlreichen Perspektiven erleben, wobei die jeweiligen Namen über den Kapiteln stehen. Auch in den Zeiten wechseln wir, die Überschriften sind klar und man hat stets Gewissheit.
Es ist geschickt, dass sich die Geschichte nach und nach aufbaut und jeder ein anderes Detail zum Gesamtbild hinzufügt. Es war ein Staunen, ein Unglaube, ein Grauen – manchmal war mir unklar, welche Reaktion angemessen wäre.
Das Buch behandelt eine Vielzahl von Themen, die sich allmählich vertiefen und dadurch noch eindringlicher im Gedächtnis bleiben.
Die Spannung steigt sehr schnell und wird sehr hoch; am liebsten hätte ich es direkt in einem Stück gelesen.
Insbesondere die Unterschiede der sozialen Klassen und deren Auswirkungen auf die Menschen sind gut veranschaulicht. Auch die Darstellungen der Natur dieser Wälder und der dortigen Landschaft haben mich tief beeindruckt.