Geheimnisvoll, atmosphärisch und erschreckend realistisch
Rezension zu Der Gott des Waldes von Liz Moore
(Übersetzung: Cornelius Hartz)
Zu Beginn des Buches kommt die Geschichte von „Der Gott des Waldes“ nur langsam ins Rollen. Der Spannungsaufbau, sowie der gesamte Handlungsverlauf entwickeln sich erst Schritt für Schritt, weshalb besonders der erste Teil des Buches eher gemächlich voran geht. Überraschenderweise wirkt sich dieses Tempo jedoch nicht negativ auf das Leseerlebnis aus. Im Gegenteil: Durch den flüssigen Schreibstil und die regelmäßigen Perspektivwechsel wird trotzdem die Neugier geweckt und man bekommt genug Zeit jede Person gut kennenzulernen.
Die Atmosphäre ist sehr authentisch und sehr bildlich beschrieben. Besonders gelungen ist die Gegenüberstellung zwischen der eigentlich heilen Welt des Feriencamps, dem Wald, der gleichermaßen wunderschön wie bedrohlich erscheint und der Welt der Reichen und Schönen ihrem Haus „Self Reliance“. Auch das Rollenbild der Frau in den jeweiligen Zeitabschnitten wird sensibel eingeflochten – ohne dabei zu sehr in den Vordergrund zu treten.
Die Figuren sind vielschichtig und glaubwürdig gezeichnet. Die Familie Van Laar wirkt so oberflächlich und privilegiert, wie man es von einer wohlhabenden Familie dieser Zeit erwartet. Nur Barbara und Bear stechen direkt heraus, weil sie offensichtlich nie ganz in die Familie passen. Alice wirkt zerbrechlich und oft fehl am Platz. Durch sie gerät die Fassade aus Schein und Sein schnell in Wanken. T.J. bleibt zunächst rätselhaft, wird im Laufe der Geschichte aber immer verständlicher. Insgesamt wirken alle Charaktere sehr authentisch, ihre Handlungen sind nachvollziehbar und realistisch.
Mein Fazit: Der Gott des Waldes ist kein temporeicher Thriller, sondern eine atmosphärisch dichte, literarische Geschichte, die lange nachhallt. Ich vergebe 4,5 Sterne. Zwar hätte ich mir stellenweise etwas mehr Spannung oder eine überraschende Wendung gewünscht, doch gerade die Zurückhaltung macht das Buch so stimmig und glaubwürdig – fast so, als könnte sich die Geschichte wirklich so ereignet haben.
(Übersetzung: Cornelius Hartz)
Zu Beginn des Buches kommt die Geschichte von „Der Gott des Waldes“ nur langsam ins Rollen. Der Spannungsaufbau, sowie der gesamte Handlungsverlauf entwickeln sich erst Schritt für Schritt, weshalb besonders der erste Teil des Buches eher gemächlich voran geht. Überraschenderweise wirkt sich dieses Tempo jedoch nicht negativ auf das Leseerlebnis aus. Im Gegenteil: Durch den flüssigen Schreibstil und die regelmäßigen Perspektivwechsel wird trotzdem die Neugier geweckt und man bekommt genug Zeit jede Person gut kennenzulernen.
Die Atmosphäre ist sehr authentisch und sehr bildlich beschrieben. Besonders gelungen ist die Gegenüberstellung zwischen der eigentlich heilen Welt des Feriencamps, dem Wald, der gleichermaßen wunderschön wie bedrohlich erscheint und der Welt der Reichen und Schönen ihrem Haus „Self Reliance“. Auch das Rollenbild der Frau in den jeweiligen Zeitabschnitten wird sensibel eingeflochten – ohne dabei zu sehr in den Vordergrund zu treten.
Die Figuren sind vielschichtig und glaubwürdig gezeichnet. Die Familie Van Laar wirkt so oberflächlich und privilegiert, wie man es von einer wohlhabenden Familie dieser Zeit erwartet. Nur Barbara und Bear stechen direkt heraus, weil sie offensichtlich nie ganz in die Familie passen. Alice wirkt zerbrechlich und oft fehl am Platz. Durch sie gerät die Fassade aus Schein und Sein schnell in Wanken. T.J. bleibt zunächst rätselhaft, wird im Laufe der Geschichte aber immer verständlicher. Insgesamt wirken alle Charaktere sehr authentisch, ihre Handlungen sind nachvollziehbar und realistisch.
Mein Fazit: Der Gott des Waldes ist kein temporeicher Thriller, sondern eine atmosphärisch dichte, literarische Geschichte, die lange nachhallt. Ich vergebe 4,5 Sterne. Zwar hätte ich mir stellenweise etwas mehr Spannung oder eine überraschende Wendung gewünscht, doch gerade die Zurückhaltung macht das Buch so stimmig und glaubwürdig – fast so, als könnte sich die Geschichte wirklich so ereignet haben.