Großartig!

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joodie Avatar

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"Der Gott des Waldes" war für mich das literarische Highlight des (zugegeben noch jungen) Jahres. Schon der Titel und das Cover haben mich wie magisch angezogen. Diese Sicht auf den Wald und den bedrohlich düsteren See, darüber der dünne Streifen rosa Farbe, der für das Kaschieren und Übermalen unliebsamer Wirklichkeit steht. Wirklich 1a Covergestaltung!

Das Buch nimmt den Leser mit auf eine Reise in die wilden Adirondacks, eine Gegend voller ungezähmter Natur. Und gleichzeitig im starken Kontrast dazu lässt es einen teilhaben an den Leben der reichen, erfolgreichen Familien, der amerikanischen Aristokratie, wenn man so will, und den Abgründen, die sich hinter der blank polierten und vergoldeten Fassade auftun. Es zeigt die Folgen, die das nie endende Streben nach Erfolg und Reichtum und die Angst um das gute Ansehen der Familie für die schwächeren Familienmitglieder (und die Angestellten) haben. Diejenigen, die nicht bestimmen, sondern funktionieren müssen. Und zeigt gleichzeitig, dass Menschlichkeit und Liebe, mag sie auch nicht aus der eigenen Familie kommen, einen doch retten kann.

Das Buch ist dabei ein echter Pageturner und richtig spannend. Die Sprache liest sich flüssig und man kommt auch mit den verschiedenen Perspektiv- und Zeitwechseln super mit. Die Charaktere sind authentisch und lebendig und wachsen einem richtig ans Herz. Und das Ende hat mir auch richtig gut gefallen. Trotz der stellenweise wirklich bedrückenden Geschichte lässt es einen frohen Mutes und hoffnungsvoll zurück.