Großartiger Familien- und Gesellschaftsroman mit Krimi-Elementen, sehr lesenswert!wert!
Inhalt
Seit drei Generationen besitzt die reiche Familie Van Laar Ländereien in den Wäldern der Adirondack Mountains und betreibt dort unter der Aufsicht eines Verwalters und einiger Betreuer jedes Jahr im Sommer ein Feriencamp für Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis vierzehn Jahren.
Vor vierzehn Jahren, im Sommer 1961, verschwand der achtjährige Peter van Laar, genannt Bear, spurlos in diesen Wäldern. Ein Mörder namens Jacob Sluiter, „der Schlitzer“, der seinerzeit in diesen Wäldern sein Unwesen trieb, wurde verdächtigt, mit dem Verschwinden des Jungen etwas zu tun zu haben, aber er hatte bisher ausschließlich erwachsene Frauen getötet und man konnte ihm auch nach seiner Verhaftung nichts nachweisen. So blieb der Vermisstenfall ungeklärt.
Im Sommer 1975 scheint sich das grausame Schicksal der Familie Van Laar zu wiederholen, diesmal wird die dreizehnjährige Barbara Van Laar vermisst. Die Kriminalpolizei, unter ihnen die junge und sehr engagierte Judyta Luptack, ermitteln in alle Richtungen – vor allem auch innerhalb er Familie Van Laar, die vierzehn Jahre zuvor bei den polizeilichen Untersuchungen mit Samthandschuhen angefasst wurde…
Beurteilung
Die Handlung des Romans spielt sich auf verschiedenen Zeitebenen von den 1950er Jahren bis zum Sommer 1975 ab. Zur besseren Orientierung befindet sich am oberen Rand des Textes eine Zeitleiste, auf der der im folgenden Kapitel behandelte Zeitpunkt fett gedruckt ist. Außerdem sind die Kapitel jeweils mit dem Namen der Romanfigur überschrieben, die gerade im Mittelpunkt steht. So fällt es trotz der komplexen Handlung, die beim Leser eine gewisse Konzentration erfordert, nicht allzu schwer, den Überblick zu behalten.
Für die Ermittler eröffnen sich im Vermisstenfall Barbara Van Laar diverse Theorien. Es stellt sich heraus, dass die beiden jungen Frauen, die Barbaras Gruppe betreuen sollte, die Hütte nachts verlassen haben, um eigenen Interessen nachzugehen. Barbara ist ein schwieriges Mädchen, das sich selbst nicht an die Regeln hält und sich ebenfalls oft nachts heimlich hinausgeschlichen hat. Das ist besonders beunruhigend, als „der Schlitzer“ kurz zuvor aus dem Gefängnis ausgebrochen und noch nicht gefasst worden ist. Andererseits könnte Barbara auch weggelaufen sein, um dem Besuch eines strengen Internats für problematische Jugendliche zu entgehen.
In wechselnden Kapiteln beleuchtet die Autorin die Ereignisse der letzten zwanzig Jahre aus der Perspektive verschiedener Romanfiguren. Judy(ta) Luptack interessiert sich besonders für die Verhältnisse in der Familie Van Laar, dort tun sich bei näherem Hinsehen Abgründe auf.
Barbaras Mutter Alice ist seit dem Verschwinden ihres Sohnes Bear ein psychisches Wrack, ihr Mann Peter ist dominant und manipulativ, das Mädchen kann man als wohlstandsverwahrlost bezeichnen. Doch es gibt auch schwelende Konflikte zwischen den Van Laars und ihren Angestellten.
Die Charaktere der Protagonisten sind gründlich und glaubwürdig ausgearbeitet und halten Überraschungen bereit, sie entpuppen sich im Verlaufe der Handlung teilweise ganz anders als es dem ersten Eindruck entspricht. Der interessanteste Charakter ist Barbara Van Laar, hier wirkt es allerdings nicht sehr realitätsnah, dass sie erst dreizehn Jahre alt ist. Ihre Reife und ihr Verhalten passen besser zu einer Sechzehnjährigen.
Fazit
Ein großartiger Familien- und Gesellschaftsroman mit Krimi-Elementen, sehr lesenswert!
4,5 Sterne
Seit drei Generationen besitzt die reiche Familie Van Laar Ländereien in den Wäldern der Adirondack Mountains und betreibt dort unter der Aufsicht eines Verwalters und einiger Betreuer jedes Jahr im Sommer ein Feriencamp für Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis vierzehn Jahren.
Vor vierzehn Jahren, im Sommer 1961, verschwand der achtjährige Peter van Laar, genannt Bear, spurlos in diesen Wäldern. Ein Mörder namens Jacob Sluiter, „der Schlitzer“, der seinerzeit in diesen Wäldern sein Unwesen trieb, wurde verdächtigt, mit dem Verschwinden des Jungen etwas zu tun zu haben, aber er hatte bisher ausschließlich erwachsene Frauen getötet und man konnte ihm auch nach seiner Verhaftung nichts nachweisen. So blieb der Vermisstenfall ungeklärt.
Im Sommer 1975 scheint sich das grausame Schicksal der Familie Van Laar zu wiederholen, diesmal wird die dreizehnjährige Barbara Van Laar vermisst. Die Kriminalpolizei, unter ihnen die junge und sehr engagierte Judyta Luptack, ermitteln in alle Richtungen – vor allem auch innerhalb er Familie Van Laar, die vierzehn Jahre zuvor bei den polizeilichen Untersuchungen mit Samthandschuhen angefasst wurde…
Beurteilung
Die Handlung des Romans spielt sich auf verschiedenen Zeitebenen von den 1950er Jahren bis zum Sommer 1975 ab. Zur besseren Orientierung befindet sich am oberen Rand des Textes eine Zeitleiste, auf der der im folgenden Kapitel behandelte Zeitpunkt fett gedruckt ist. Außerdem sind die Kapitel jeweils mit dem Namen der Romanfigur überschrieben, die gerade im Mittelpunkt steht. So fällt es trotz der komplexen Handlung, die beim Leser eine gewisse Konzentration erfordert, nicht allzu schwer, den Überblick zu behalten.
Für die Ermittler eröffnen sich im Vermisstenfall Barbara Van Laar diverse Theorien. Es stellt sich heraus, dass die beiden jungen Frauen, die Barbaras Gruppe betreuen sollte, die Hütte nachts verlassen haben, um eigenen Interessen nachzugehen. Barbara ist ein schwieriges Mädchen, das sich selbst nicht an die Regeln hält und sich ebenfalls oft nachts heimlich hinausgeschlichen hat. Das ist besonders beunruhigend, als „der Schlitzer“ kurz zuvor aus dem Gefängnis ausgebrochen und noch nicht gefasst worden ist. Andererseits könnte Barbara auch weggelaufen sein, um dem Besuch eines strengen Internats für problematische Jugendliche zu entgehen.
In wechselnden Kapiteln beleuchtet die Autorin die Ereignisse der letzten zwanzig Jahre aus der Perspektive verschiedener Romanfiguren. Judy(ta) Luptack interessiert sich besonders für die Verhältnisse in der Familie Van Laar, dort tun sich bei näherem Hinsehen Abgründe auf.
Barbaras Mutter Alice ist seit dem Verschwinden ihres Sohnes Bear ein psychisches Wrack, ihr Mann Peter ist dominant und manipulativ, das Mädchen kann man als wohlstandsverwahrlost bezeichnen. Doch es gibt auch schwelende Konflikte zwischen den Van Laars und ihren Angestellten.
Die Charaktere der Protagonisten sind gründlich und glaubwürdig ausgearbeitet und halten Überraschungen bereit, sie entpuppen sich im Verlaufe der Handlung teilweise ganz anders als es dem ersten Eindruck entspricht. Der interessanteste Charakter ist Barbara Van Laar, hier wirkt es allerdings nicht sehr realitätsnah, dass sie erst dreizehn Jahre alt ist. Ihre Reife und ihr Verhalten passen besser zu einer Sechzehnjährigen.
Fazit
Ein großartiger Familien- und Gesellschaftsroman mit Krimi-Elementen, sehr lesenswert!
4,5 Sterne