Lagerfeuerromantik inklusive: Ein vielseitiger und atmosphärischer Spannungsroman made in USA
Liz Moores Roman „Der Gott des Waldes“ hat es aus dem Stand von Null auf Platz 20 der Spiegelbestsellerliste Hardcover Belletristik geschafft.
Erschienen ist das 590 Seiten starke Buch am 20. Februar 2025 bei C.H. Beck. „The God of the Woods“, so der Titel der amerikanischen Originalausgabe, wurde von Cornelius Hartz ins Deutsche übersetzt.
Nahezu die gesamte Handlung spielt sich im Van Laar-Naturreservat in den nordamerikanischen Adirondacks ab. Im Reservat, seit drei Generationen im Familienbesitz der Bankiersfamilie Van Laar, wird jeden Sommer im dazugehörigen Camp Emerson ein Sommercamp für Kinder und Jugendliche veranstaltet, das den Teilnehmern das (Über-)Leben in der Natur näherbringen soll.
Zeitgleich lädt die Familie Van Laar jedes Jahr die Reichen und Schönen zu einer rauschenden Partywoche mit dem kreativen Namen „Blackfly Goodbye“ in ihr schickes Haus Self Reliance ein, das sich ebenfalls auf dem Gelände des Naturreservats befindet.
Trotz all des Reichtums liegt ein Schatten über der Familie Van Laar: Deren Sohn Bear verschwand 1961 spurlos. Der Junge wurde nie gefunden. Womöglich ist er ein Opfer des „Schlitzers“ geworden, eines Serienmörders, der Anfang der Sechziger sein Unwesen in den Adirondack Mountains trieb, später inhaftiert wurde und nun, im Sommer 1975, aus dem Gefängnis flieht. Gleichzeitig verschwindet die 13-jährige Barbara Van Laar, die ihren Bruder niemals kennengelernt hat, aus dem Sommercamp. Hat der Schlitzer nach vierzehn Jahren in den undurchdringlichen Wäldern der Adirondacks ein neues Opfer gefunden?
Liz Moores aktueller Roman wird von The Guardian als „literarischer Thriller der Spitzenklasse“ beschrieben. Besser kann man „Der Gott des Waldes“ nicht charakterisieren. Denn dieses Buch birgt so viel mehr als einen Thriller in sich: Es ist die Geschichte einer Familiendynastie, ein Coming of Age-Roman, eine Liebeserklärung an die Natur und eben ein spannender Thriller, dessen Auflösung die Autorin sich bis zum Schluss vorbehält.
Als Leser taucht man tief ein in die Wildheit des abgeschiedenen Naturreservats. Dank einer Karte im Innenteil findet man sich schnell zurecht – und bald schon hat man das Areal bildlich vor Augen, wähnt sich selbst im Camp Emerson und mit der Upper Class im Haus Self Reliance. Die Zwei-Klassen-Gesellschaft ist im ganzen Buch deutlich spürbar: Im Camp die Kids in ihren Stockbetten mit ihren Betreuern, die ganz alltägliche Probleme haben, und oben auf dem Hügel die Van Laars, umgeben von Bediensteten und Luxus – aber keinesfalls sorgenfrei.
Besonders die Mutter von Barbara und Bear, Alice, kann einem nur leidtun, denn ihre Rolle beschränkt sich darauf, Ehefrau, Mutter und vor allem still zu sein. Eine eigene Meinung ist ihr nicht gestattet. Sie ist vollkommen abhängig von ihrem (sehr unsympathischen) Gatten Peter – und vom Alkohol.
Liz Moores Figuren sind scharf gezeichnet und wirken mit all ihren Stärken und Schwächen absolut lebendig. Unabhängig davon, ob sie zur Working Class oder zur feinen Gesellschaft gehören, wird die Geschichte gleichberechtigt aus ihrer jeweiligen Perspektive erzählt.
Den zeitlichen Bogen spannt die Autorin von den Fünfzigerjahren bis zum September 1975. Beeindruckend ist die Tatsache, dass Liz Moore trotz dieses großen zeitlichen Umfangs und der Vielzahl an handelnden Personen den Leser niemals allein lässt und ihn durchweg am roten Faden entlang durch den Roman führt.
Vor dem ganzen Plot muss man seinen Hut ziehen, denn alles hängt miteinander zusammen und auch unterschiedlichste Personen sind miteinander verbandelt, was Liz Moore dem Leser allerdings erst nach und nach offenbart.
Auch die Spannung hält die Autorin durchweg aufrecht – und überrascht mit der unerwarteten Auflösung erst zum Schluss.
„Der Gott des Waldes“ ist ein unglaublich vielseitiger Roman (Lagerfeuerromantik inklusive), in den man dank seiner überwältigenden Atmosphäre vollkommen eintauchen kann.
Erschienen ist das 590 Seiten starke Buch am 20. Februar 2025 bei C.H. Beck. „The God of the Woods“, so der Titel der amerikanischen Originalausgabe, wurde von Cornelius Hartz ins Deutsche übersetzt.
Nahezu die gesamte Handlung spielt sich im Van Laar-Naturreservat in den nordamerikanischen Adirondacks ab. Im Reservat, seit drei Generationen im Familienbesitz der Bankiersfamilie Van Laar, wird jeden Sommer im dazugehörigen Camp Emerson ein Sommercamp für Kinder und Jugendliche veranstaltet, das den Teilnehmern das (Über-)Leben in der Natur näherbringen soll.
Zeitgleich lädt die Familie Van Laar jedes Jahr die Reichen und Schönen zu einer rauschenden Partywoche mit dem kreativen Namen „Blackfly Goodbye“ in ihr schickes Haus Self Reliance ein, das sich ebenfalls auf dem Gelände des Naturreservats befindet.
Trotz all des Reichtums liegt ein Schatten über der Familie Van Laar: Deren Sohn Bear verschwand 1961 spurlos. Der Junge wurde nie gefunden. Womöglich ist er ein Opfer des „Schlitzers“ geworden, eines Serienmörders, der Anfang der Sechziger sein Unwesen in den Adirondack Mountains trieb, später inhaftiert wurde und nun, im Sommer 1975, aus dem Gefängnis flieht. Gleichzeitig verschwindet die 13-jährige Barbara Van Laar, die ihren Bruder niemals kennengelernt hat, aus dem Sommercamp. Hat der Schlitzer nach vierzehn Jahren in den undurchdringlichen Wäldern der Adirondacks ein neues Opfer gefunden?
Liz Moores aktueller Roman wird von The Guardian als „literarischer Thriller der Spitzenklasse“ beschrieben. Besser kann man „Der Gott des Waldes“ nicht charakterisieren. Denn dieses Buch birgt so viel mehr als einen Thriller in sich: Es ist die Geschichte einer Familiendynastie, ein Coming of Age-Roman, eine Liebeserklärung an die Natur und eben ein spannender Thriller, dessen Auflösung die Autorin sich bis zum Schluss vorbehält.
Als Leser taucht man tief ein in die Wildheit des abgeschiedenen Naturreservats. Dank einer Karte im Innenteil findet man sich schnell zurecht – und bald schon hat man das Areal bildlich vor Augen, wähnt sich selbst im Camp Emerson und mit der Upper Class im Haus Self Reliance. Die Zwei-Klassen-Gesellschaft ist im ganzen Buch deutlich spürbar: Im Camp die Kids in ihren Stockbetten mit ihren Betreuern, die ganz alltägliche Probleme haben, und oben auf dem Hügel die Van Laars, umgeben von Bediensteten und Luxus – aber keinesfalls sorgenfrei.
Besonders die Mutter von Barbara und Bear, Alice, kann einem nur leidtun, denn ihre Rolle beschränkt sich darauf, Ehefrau, Mutter und vor allem still zu sein. Eine eigene Meinung ist ihr nicht gestattet. Sie ist vollkommen abhängig von ihrem (sehr unsympathischen) Gatten Peter – und vom Alkohol.
Liz Moores Figuren sind scharf gezeichnet und wirken mit all ihren Stärken und Schwächen absolut lebendig. Unabhängig davon, ob sie zur Working Class oder zur feinen Gesellschaft gehören, wird die Geschichte gleichberechtigt aus ihrer jeweiligen Perspektive erzählt.
Den zeitlichen Bogen spannt die Autorin von den Fünfzigerjahren bis zum September 1975. Beeindruckend ist die Tatsache, dass Liz Moore trotz dieses großen zeitlichen Umfangs und der Vielzahl an handelnden Personen den Leser niemals allein lässt und ihn durchweg am roten Faden entlang durch den Roman führt.
Vor dem ganzen Plot muss man seinen Hut ziehen, denn alles hängt miteinander zusammen und auch unterschiedlichste Personen sind miteinander verbandelt, was Liz Moore dem Leser allerdings erst nach und nach offenbart.
Auch die Spannung hält die Autorin durchweg aufrecht – und überrascht mit der unerwarteten Auflösung erst zum Schluss.
„Der Gott des Waldes“ ist ein unglaublich vielseitiger Roman (Lagerfeuerromantik inklusive), in den man dank seiner überwältigenden Atmosphäre vollkommen eintauchen kann.