Mehr als ich erwartet hatte
Wow, und das sage ich ja eher selten: Was für ein fantastisches Buch! Ich war von der ersten bis zur letzten Seite begeistert. Aber worum geht es überhaupt? Die Van Laars residieren oberhalb des Feriencamps Emerson mitten in einem Naturschutzgebiet in den Adirondack Mountains im Haus "Self Reliance". Selbstvertrauen hat in diesem Haus jedoch nur Peter van Laar III. Seine Frau Alice, die sich selbst schon immer kleingemacht hat, lebt seit dem nie aufgeklärten Verschwinden ihres kleinen Sohnes Bear von Tabletten und Alkohol, die sie seit ihrem Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik auf Anraten ihres Arztes Dr. Lewis "bei Bedarf" nimmt. Als ihre Tochter Barbara am Feriencamp teilnehmen will, stimmt sie ohne zu zögern zu. Barbara ist ein schwieriges Kind, unangepasst und mitten in der Pubertät. Sie würde auf der bevorstehenden Party auf "Self Reliance" nur unangenehm auffallen.
Dann geschieht das Unfassbare: Barbara ist eines Morgens verschwunden, ohne eine Spur zu hinterlassen und ohne dass jemand in der Hütte, in der sie untergebracht war, etwas mitbekommen hat. Zumindest behaupten das die Betreuerinnen Louise und Annabel sowie Tracy, ihre einzige Freundin im Camp. Schnell stellt sich die Frage, ob das Verschwinden von Barbara etwas mit dem Vorfall von vor 14 Jahren zu tun hat, als ihr Bruder verschwand.Liz Moore lässt ihre Protagonisten erzählen. Sie beginnt mit Louise, die als Erste merkt, dass Barbara verschwunden ist und ihre Chefin T.J. Hewitt erst nach ihrer eigenen erfolglosen Suche nach dem Mädchen informiert und die sie über die genauen Geschehnisse in der Nacht belügt. Das wird noch weitreichende Folgen für sie haben.
Immer wieder springt die Autorin in den Jahren 1975 und 1961 um einige Tage oder Monate vor das Verschwinden der Kinder, um von den damaligen Geschehnissen zu berichten. Da ist besonders Carl zu erwähnen, der die großangelegte Suchaktion nach Bear leitete und der das Kind als Letzter sah.Ein äußerst interessanter Erzählstil, der mich immer wieder neugierig machte, wie sich die Geschichte um Barbara entwickelt.
Liz Moores Geschichte ist weit mehr als die Story um zwei verschwundene Kinder. Sie erzählt von der fast unerträglichen Dekadenz der Besucher auf "Self Reliance", die sich nicht darum scheren, was mit ihnen passiert ist. Auch für Peter Van Laar III scheint seine Reputation viel mehr zu bedeuten als seine Kinder als Menschen oder auch seine Frau Alice, die einfach nur hübsch und repräsentativ zu sein hat, weil er sie für dumm hält und sich nicht scheut, ihr das auch zu sagen.
Ein weiterer faszinierender Aspekt des Romans ist die Einführung von Judyta Luptack, die kürzlich in das New York Bureau of Criminal Investigation (BCI) aufgestiegen ist. Als eine der ersten Frauen in dieser Position hat Judyta keinen leichten Stand beim BCI. Die Autorin fügt diesen Aspekt klug und authentisch in die Geschichte ein und zeigt die Herausforderungen, denen Frauen in männerdominierten Berufsfeldern der 1970er Jahre gegenüberstanden. Trotz der Vorurteile ihrer Kollegen zeichnet sich Judyta durch ihren scharfen Intellekt und ausgeprägten Spürsinn aus, die von ihren männlichen Kollegen oft maßlos unterschätzt werden. Ihre Perspektive bringt eine zusätzliche Ebene in die Ermittlungen und zeigt, wie wichtig Diversität und frische Sichtweisen für die Aufklärung komplexer Fälle sind.
"Der Gott des Waldes" ist ein absolut empfehlenswertes Buch, das trotz seines unaufgeregten und leisen Erzählstils durchweg spannend ist.
Dann geschieht das Unfassbare: Barbara ist eines Morgens verschwunden, ohne eine Spur zu hinterlassen und ohne dass jemand in der Hütte, in der sie untergebracht war, etwas mitbekommen hat. Zumindest behaupten das die Betreuerinnen Louise und Annabel sowie Tracy, ihre einzige Freundin im Camp. Schnell stellt sich die Frage, ob das Verschwinden von Barbara etwas mit dem Vorfall von vor 14 Jahren zu tun hat, als ihr Bruder verschwand.Liz Moore lässt ihre Protagonisten erzählen. Sie beginnt mit Louise, die als Erste merkt, dass Barbara verschwunden ist und ihre Chefin T.J. Hewitt erst nach ihrer eigenen erfolglosen Suche nach dem Mädchen informiert und die sie über die genauen Geschehnisse in der Nacht belügt. Das wird noch weitreichende Folgen für sie haben.
Immer wieder springt die Autorin in den Jahren 1975 und 1961 um einige Tage oder Monate vor das Verschwinden der Kinder, um von den damaligen Geschehnissen zu berichten. Da ist besonders Carl zu erwähnen, der die großangelegte Suchaktion nach Bear leitete und der das Kind als Letzter sah.Ein äußerst interessanter Erzählstil, der mich immer wieder neugierig machte, wie sich die Geschichte um Barbara entwickelt.
Liz Moores Geschichte ist weit mehr als die Story um zwei verschwundene Kinder. Sie erzählt von der fast unerträglichen Dekadenz der Besucher auf "Self Reliance", die sich nicht darum scheren, was mit ihnen passiert ist. Auch für Peter Van Laar III scheint seine Reputation viel mehr zu bedeuten als seine Kinder als Menschen oder auch seine Frau Alice, die einfach nur hübsch und repräsentativ zu sein hat, weil er sie für dumm hält und sich nicht scheut, ihr das auch zu sagen.
Ein weiterer faszinierender Aspekt des Romans ist die Einführung von Judyta Luptack, die kürzlich in das New York Bureau of Criminal Investigation (BCI) aufgestiegen ist. Als eine der ersten Frauen in dieser Position hat Judyta keinen leichten Stand beim BCI. Die Autorin fügt diesen Aspekt klug und authentisch in die Geschichte ein und zeigt die Herausforderungen, denen Frauen in männerdominierten Berufsfeldern der 1970er Jahre gegenüberstanden. Trotz der Vorurteile ihrer Kollegen zeichnet sich Judyta durch ihren scharfen Intellekt und ausgeprägten Spürsinn aus, die von ihren männlichen Kollegen oft maßlos unterschätzt werden. Ihre Perspektive bringt eine zusätzliche Ebene in die Ermittlungen und zeigt, wie wichtig Diversität und frische Sichtweisen für die Aufklärung komplexer Fälle sind.
"Der Gott des Waldes" ist ein absolut empfehlenswertes Buch, das trotz seines unaufgeregten und leisen Erzählstils durchweg spannend ist.