Mehr erwartet

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jennifer_rosa_ Avatar

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"Der Gott des Waldes" stand bereits als englisches Original auf meiner Wunschliste, denn die Meinungen zum Spannungsdrama von Liz Moore waren überdurchschnittlich gut. Umso mehr freute mich der deutsche Release des Titels, wobei der Seitenumfang schon ein paar mehr Lesestunden offenbarte, was mir eher wenig zusagt, mich von der Lektüre aber nicht abhielt.
Das Setting mitten im Wald mit Bezug zu den populären Camps für Kinder und Jugendliche im Norden der USA nimmt einen von der ersten Seiten an direkt mit, wobei es vielmehr ein düsteres, beklemmendes Setting als ein ausgelassenes Ferienerleben ist. Die Geschichte dreht sich vordergründig um das Verschwinden einer Jugendlichen aus dem Camp, bedient sich aber verschiedener Zeitebenen, auf alldenen man Hintergründe zu einzelnen Personen, vor allem den Frauen der Geschichte, erfährt. Schnell wird so deutlich, dass das Verschwinden kein Einzelfall ist, sondern vielmehr in Zusammenhang mit dem Leben und Schicksal der Menschen in den Adirondack Mountains steht.

Der Roman lies sich gut lesen, wobei einige Passagen mir doch recht langatmig vorkamen. Die Handlung stagnierte und die verschiedenen Handlungsebenen und Figuren ergaben für mich kein klares Bild. Zum Ende hin lösten sich die Unklarheiten auf, dennoch bleib das Gefühl, dass die Rolle einzelner Figuren für mich nicht klar wurde.

Insgesamt war es stellenweise spannend, aber löste sich doch in einer Nüchternheit auf, die zum Leseerlebnis des Gesamtromans passt. Mich konnte der Roman daher nicht ganz überzeugen.