Tiefgründiges Familiendrama im Schutze des Waldes
„Sie erzählte, das Wort komme vom griechischen Gott Pan, dem Gott des Waldes. Er liebte es, die Menschen zu täuschen und ihre Sinne zu verwirren, bis sie die Orientierung verloren. Und den Verstand, sagte T.J., “
Dieser Sommer sollte etwas ganz besonderes werden. Ferienlagerromantik mitten im Wald.
Es wurde aber relativ schnell klar, dass dieser Schein trügt. Ein Mädchen verschwindet aus dem Camp. Ausgerechnet die Tochter der Besitzer. Und sie ist nicht die erste. Bevor sie geboren wurde, verschwand ihr Bruder ebenfalls unter mysteriösen Umständen in diesem Wald und konnte bis heute nicht aufgeklärt werden. Mit dem Verschwinden von Barbara rückt alles wieder in die Gegenwart und die Stimmen werden lauter, dass nichts ein Zufall sein kann.
Auf die konkreten Figuren und Handlungen möchte ich hier nicht direkt eingehen, da ich sonst Gefahr laufe ausversehen zu spoilern.
Besonders beeindruckt hat mich die wirklich außergewöhnliche Erzählweise. Die Autorin springt immer wieder zwischen verschiedenen Zeitebenen und Perspektiven hin und her. Und selbst diese sind nie linear erzählt, sondern springen auch untereinander scheinbar willkürlich durcheinander. Dies sorgte oft für überraschende Wendungen und oft wurde ich in meinen Spekulationen in die Irre geführt, als hätte ich mich selbst im Wald verlaufen. Beim Lesen kam mir oft der Schmetterlingseffekt in den Sinn. Jede Handlung in der Vergangenheit hat spürbare Auswirkungen auf die Gegenwart. Die Spannung blieb dadurch durchgehend auf einem hohen Niveau. Erst nach und nach verdichteten sich die vielen kleinen Details zu einem Gesamtbild, dessen Ausmaß sich dem Leser erst ganz zum Schluss offenbart. Erst, wenn man die Vergangenheit versteht, lässt sich das Rätsel um Barbaras Verschwinden lösen.
Der Wald als Schauplatz verlieh der Geschichte eine geheimnisvolle aber auch beklemmende Atmosphäre. Als wäre der Wald selbst unsicher, ob er uns seine Geheimnisse anvertrauen möchte. Die Erzählperspektive verstärkte diesen Effekt für mich immens. Es wird zwar aus mehreren Sichtweisen erzählt aber nie in der Ich-Perspektive. Es wirkte auf mich fast so, als würde der Gott des Waldes seine Geschichte erzählen. Dabei zeigt er uns immer nur das, was er für nötig hält und uns dann wieder im Dunkeln tappen lässt.
Wie die Geschichte an sich entfaltete sich die Komplexität der Figuren erst nach und nach, mit jedem neuen Rückblick. Wie viel Vergangenheit steckt in unserer Gegenwart?
Trotz des Kriminalfalls, stehen für mich vor allem die Geschichten hinter der Geschichte im Vordergrund.
Liz Moore gelingt es auf beeindruckende Art und Weise eine Gesellschaftsanalyse der Rolle der Frau im Wandel der Zeit und Familienhierarchien der damaligen Zeit darzustellen und welche Folgen daraus entstehen konnten.
Für mich war diese Geschichte ein leises und tiefgründiges Highlight. Gerade diese Erzählweise und die darin verwobenen Themen werden mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Wer subtile Spannung und raffiniert verwobene Erzählstränge mag, wird diesen Roman nicht mehr aus der Hand legen können.
Dieser Sommer sollte etwas ganz besonderes werden. Ferienlagerromantik mitten im Wald.
Es wurde aber relativ schnell klar, dass dieser Schein trügt. Ein Mädchen verschwindet aus dem Camp. Ausgerechnet die Tochter der Besitzer. Und sie ist nicht die erste. Bevor sie geboren wurde, verschwand ihr Bruder ebenfalls unter mysteriösen Umständen in diesem Wald und konnte bis heute nicht aufgeklärt werden. Mit dem Verschwinden von Barbara rückt alles wieder in die Gegenwart und die Stimmen werden lauter, dass nichts ein Zufall sein kann.
Auf die konkreten Figuren und Handlungen möchte ich hier nicht direkt eingehen, da ich sonst Gefahr laufe ausversehen zu spoilern.
Besonders beeindruckt hat mich die wirklich außergewöhnliche Erzählweise. Die Autorin springt immer wieder zwischen verschiedenen Zeitebenen und Perspektiven hin und her. Und selbst diese sind nie linear erzählt, sondern springen auch untereinander scheinbar willkürlich durcheinander. Dies sorgte oft für überraschende Wendungen und oft wurde ich in meinen Spekulationen in die Irre geführt, als hätte ich mich selbst im Wald verlaufen. Beim Lesen kam mir oft der Schmetterlingseffekt in den Sinn. Jede Handlung in der Vergangenheit hat spürbare Auswirkungen auf die Gegenwart. Die Spannung blieb dadurch durchgehend auf einem hohen Niveau. Erst nach und nach verdichteten sich die vielen kleinen Details zu einem Gesamtbild, dessen Ausmaß sich dem Leser erst ganz zum Schluss offenbart. Erst, wenn man die Vergangenheit versteht, lässt sich das Rätsel um Barbaras Verschwinden lösen.
Der Wald als Schauplatz verlieh der Geschichte eine geheimnisvolle aber auch beklemmende Atmosphäre. Als wäre der Wald selbst unsicher, ob er uns seine Geheimnisse anvertrauen möchte. Die Erzählperspektive verstärkte diesen Effekt für mich immens. Es wird zwar aus mehreren Sichtweisen erzählt aber nie in der Ich-Perspektive. Es wirkte auf mich fast so, als würde der Gott des Waldes seine Geschichte erzählen. Dabei zeigt er uns immer nur das, was er für nötig hält und uns dann wieder im Dunkeln tappen lässt.
Wie die Geschichte an sich entfaltete sich die Komplexität der Figuren erst nach und nach, mit jedem neuen Rückblick. Wie viel Vergangenheit steckt in unserer Gegenwart?
Trotz des Kriminalfalls, stehen für mich vor allem die Geschichten hinter der Geschichte im Vordergrund.
Liz Moore gelingt es auf beeindruckende Art und Weise eine Gesellschaftsanalyse der Rolle der Frau im Wandel der Zeit und Familienhierarchien der damaligen Zeit darzustellen und welche Folgen daraus entstehen konnten.
Für mich war diese Geschichte ein leises und tiefgründiges Highlight. Gerade diese Erzählweise und die darin verwobenen Themen werden mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Wer subtile Spannung und raffiniert verwobene Erzählstränge mag, wird diesen Roman nicht mehr aus der Hand legen können.