Verschwunden

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14 Jahr nachdem der Bankiersohn Bear spurlos verschwunden ist, ist seine Schwester Barbara nicht mehr auffindbar. Ihr Bett im Feriencamp ist leer und niemand will etwas gemerkt haben. Ist sie weggelaufen, ein Opfer des Schlitzers oder der mysteriösen Scary Mary, von der sich die Ferienkinder nachts heimlich Schauergeschichte erzählen, geworden?
Das Buch gliedert sich in mehrere Handlungsstränge, was der Geschichte immer wieder neuen Input und ungeahnte Tiefe gibt. Spannend ist, dass diese Handlungsstränge von wechselnden Personen wie z.B. Barbaras und Bears Mutter, der Betreuerin, der Freundin mit der sich Barbara das Doppelstockbett geteilt hat, sowie der jungen Ermittlerin Judy, erzählt werden und sich so ein unglaublich vielfältiges Bild der reichen Familie Van Vaart, deren dominanten Männern und unglücklichen Frauen zeichnet. So oft möchte man eine von ihnen nehmen, schütteln und sagen „Geh“ „Geld ist doch nicht alles“. Und Barbara ist anders als die demütigen Frauen. Sie ist Punk und unangepasst mit einer selbstzerstörerischen Ader. Sollte das ihr Verhängnis sein oder hatte sie einfach Pech? Warum hat sie sich jede Nacht heimlich weggeschlichen? Und zu wem? Dieses Buch habe ich in 2 Tagen ausgelesen. Es hat mich gepackt und nicht gehen gelassen. Nicht nur wollte ich wissen, ob Barbara gefunden wird und was mit Bear passiert ist. Genauso haben mich die Schicksale der verschiedenen Erzählerinnen gefesselt und auch die geschickt geknüpften Verbindungen und das Beziehungsgeflecht zwischen den einzelnen Personen. Ein Thriller, der so viel mehr ist. Ein Buch dunkel und undurchdringlich wie die Wälder, in denen er spielt. Er ist aus meiner Sicht ungemein lesenswert.