Wenn Ihr Euch mal wieder einen richtig spannenden Pageturner herbeisehnt, lest dieses Buch! đŸ‘đŸ€©

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„Der Gott des Waldes“ ist fĂŒr mich eins dieser BĂŒcher, ĂŒber das ich im Vorhinein sooo viel Gutes gehört hatte, dass ich glaubte, eigentlich nur enttĂ€uscht werden zu können, weil meine Erwartungen an seine GenialitĂ€t Richtung unendlich strebten, ĂŒbertrieben gesagt.

Also habe ich das getan, was das Naheliegendste ist: Ich habe die LektĂŒre vor mir hergeschoben, denn nach EnttĂ€uschung stand mir nicht der Sinn. Und ich kann Euch eins sagen: Was fĂŒr eine Fehlentscheidung, denn Liz Moore hat Großartiges erschaffen und Barack Obama hat es ganz zurecht auf seiner letztjĂ€hrigen Sommerliste empfohlen!

Aber nun erstmal zum Inhalt, beginnend mit einem Zitat:

„Sie erzĂ€hlte, das Wort komme vom griechischen Gott Pan, dem Gott des Waldes. Er liebte es, die Menschen zu tĂ€uschen und ihre Sinne zu verwirren, bis sie die Orientierung verloren. Und den Verstand.
<>, sagte T.J., <>“

Es ist das Jahr 1975 und in einem Sommercamp fĂŒr sogenannte Rich-Kids in den Adirondack Mountains in den USA wird eines Morgens die 13-JĂ€hrige Barbara vermisst. Es folgt eine groß angelegte Suchaktion, zahlreiche VerdĂ€chtige kommen ins Spiel und die Geschehnisse rund um ihr Verschwinden werden genau unter die Lupe genommen - und zwar immer tiefgreifender. ZunĂ€chst geht’s nur um die Stunden rund um Barbaras Verschwinden, dann um Tage, aber schließlich auch um die letzten Jahre, bzw. ihre gesamte Kindheit und letztlich ihre Geburt. Denn sie ist nicht das erste Kind, das verschwindet, auch ihr Bruder Bear ist vor vielen Jahren verschwunden, nĂ€mlich bereits vor ihrer Geburt. Ein purer Zufall - oder hĂ€ngt alles irgendwie zusammen?! Hat der kĂŒrzlich aus dem GefĂ€ngnis entflohene „Schlitzer“ etwas damit zu tun?! Oder liegt die Lösung vielleicht viel nĂ€her als man vermutet - gar in der eigenen Familie?!

Liz Moore nimmt uns mit durch die Ereignisse in unterschiedlichen Perspektiven und ZeitstrÀngen, was der Spannungskurve mehr als gut tut. Sie entwickelt aus der Vermisstenstory einer 13-JÀhrigen ein wahres GesellschaftsportrÀt und erzÀhlt gleichzeitig von der wunderschönen amerikanischen Wildnis, was ich ihr durchaus als Naturepos durchgehen lasse.
Also solltet Ihr „Der Gott des Waldes“ nicht bereits gelesen haben, kann ich Euch die LektĂŒre nur dringend empfehlen - lasst Euch bitte keinesfalls vom Umfang des Buches abschrecken, denn wenn Ihr einmal mit der LektĂŒre begonnen habt, wird es Euch schwer fallen, es wieder weg zu legen.
Nur noch eine kleine Anmerkung, dann ist Schluss mit meiner SchwĂ€rmerei: Durch Liz Moore‘s bildhafte Sprache (und natĂŒrlich dank der grandiosen Übersetzungsleistung von Cornelius Hartz) könnte ich mir auch eine Verfilmung des Werks gut vorstellen, fĂ€nde sie sogar sehr wĂŒnschenswert!