Bedrohlich

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steffmcfly Avatar

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Jedes Jahr am 6. November schlägt der Gräber zu und holt sich ein ausgewähltes Opfer ins Erdreich. Der Tatort besteht aus einer Menge Blut, doch vom Opfer fehlt stets jede Spur. Die Ermittler tappen im Dunkeln.
Bis die Lektorin Annika Granlund eines Tages ein erdverkrustetes Manuskript vor dem Verlag findet. Der Titel: "Ich bin der Gräber". Und was sie dort liest, lässt ihr das Blut in den Adern gefrieren.

Die Geschichte besteht aus verschiedenen Handlungssträngen und wird aus unterschiedlichen Blickwinkeln und Zeitebenen erzählt. Die Gegenwart wird größtenteils aus Sicht der leitenden Ermittlerin im Fall des "Gräbers" und Annika, der Lektorin des Manuskripts erzählt. Anfangs laufen die Erzählstränge parallel und weisen wenig Übereinstimmungen auf, erst später verweben sie sich immer mehr ineinander, um einen gemeinsamen Höhepunkt zu finden.

Die beiden Hauptcharaktere Annika und Cecilia sind mir aufgrund der Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt von Anfang an sympathisch gewesen. Jede der beiden Frauen hat mit ihren eigenen Dämonen im Alltag zu kämpfen und machen es dadurch leicht, mit ihnen mitzufühlen.
Annikas Charakter wurde zunehmend psychisch labiler, sodass ich mehr und mehr den Draht zu ihr verlor. Ebenso ihre Charakterentwicklung von einer ängstlichen bis hin zu einer unerwartet mutigen und starken Frau war für mich leider, zumindest mit der Vorgeschichte und in der kurzen Zeit, nicht sehr rund.

Die Spannung flachte oft ab und hin und wieder verlor sich die Geschichte in Familiendramen, aber dennoch spürte ich eine stetig bedrohliche Atmosphäre, die es mir kaum unmöglich machte, das Buch aus der Hand zu legen.

Das Einzige, was mir gar nicht gefiel, waren fantasyartige Horrorelemente, die für mich immer ein kompletter Downer sind. Jedoch überwogen diese nicht und waren am Ende auf andere Begebenheiten zurückzuführen.

Ein bedrohlicher Thriller, der hin und wieder seine Längen hatte, mich jedoch in seinen Bann ziehen konnte.