Wahnvorstellungen

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dicketilla Avatar

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Der 6. November ist für Kriminalkommissarin Cecilia Wreede und ihrem Team ein unheilvolles Datum. Sie betreten dann einen Tatort, an dem die Leiche fehlt, aber deren schleifende Blutspur in einem klaffendem Loch im Keller eines Hauses endet. Der Gräber hatte wieder zugeschlagen. Seit 6 Jahren fehlte vom Täter jegliche Spur.

"Als laste auf der gesamten Ermittlung ein Fluch."

Annika Stieg, arbeitet beim Eklund Verlag, der kurz vor dem Aus steht. Ihr jahrelanges Zugpferd war seit vielen Jahren verschollen. Vor dem Eingang des Verlages wird ein schmutziges Manuskript abgelegt. Der Schreibstil wird als dem des verschollenen Autors erkannt, und das Brisante darin, der Titel lautete "Der Gräber". Zusätzlich sind viele Details enthalten, die niemals von den Ermittlern an die Öffentlichkeit gelangt sind.

Neben der Ermittlungsarbeit steht auch das Leben von Cecilia und Annika im Fokus. Beide Frauen werden meiner Meinung nach etwas farblos dargestellt. Ich konnte als Leser keinen richtigen Zugang, geschweige Sympathie für sie aufbauen. Zu Beginn gewinnt die Handlung durchaus durch Spannungsmomente an Fahrt, die sich leider in der Mitte des Buches etwas abgeschwächt zeigen, um sich am Ende in einem fulminanten Ende fast zu überschlagen droht. Auch die auftretenden Wahnvorstellungen gehören für mich eher in einen Horror- oder Fantasyroman. Schade, da die Idee des Thrillers wirklich außergewöhnlich war.

Geschrieben ist das Buch in drei Kapiteln, die sich in viele kurze Kapitel aus unterschiedlichster Sicht der Protagonisten erzählt wird. Stets eröffnet mit einigen Zeilen aus dem mysteriösen Buch. Vielleicht schwirrten zu viele Ideen des Autors in seinem Kopf, deren er sich entledigen wollte. Aber trotz aller Kritik war es ein außergewöhnlicher Thriller, der durchaus zu fesseln vermochte.