Unterhaltende Literatur mit Blick auf ein Stück Weltgeschichte

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katharina.51 Avatar

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Durch den Bau und die Dominanz über einen Kanal zwischen den zwei Weltmeeren Atlantik und Pazifik würde sich die Nation, die ein solches gigantisches Vorhaben zu Wege bringt eine Weltmacht werden. Die Kontrolle über den Globus läge in ihren Händen, dafür lohnten sich die größten Anstrengungen. Billige Arbeitskräfte waren in fast unendlicher Zahl vorhanden, die ganze Karibik und Teile Südamerikas standen bereit für die Chance auf ein bisschen regelmäßigen Lohn.
1899 war Panama nach spanischer Abhängigkeit noch das westliche Departement Kolumbiens, doch jetzt kamen die Nordamerikaner mit ihren Ingenieursleistungen und Finanziers, die das Projekt in ihre Hände nahmen.
Sie ließen einen großen Riss durch die Erde graben, eine Landbrücke, die vor Millionen von Jahren entstanden war wurde mit roher Kraft umgestaltet.
Natürlich war damals um 1900 die Menschheit in mindestens zwei Klassen aufgeteilt, schwarz und weiß, arm und reich, gebildet und ungebildet, am Riss nannte man es golden und silbern.
Die Autorin beschreibt diese Zeit entlang von kleineren Lebensabschnitten ihrer Protagonisten und die Zusammenhänge ihrer Schicksale mit dem Bau des Panamakanals.
Hernandez hat ein schönes, lesenswertes Buch geschrieben, das auf keiner Seite langweilig ist und gleichzeitig dazu beigetragen, dass diese Zeit nicht in Vergessenheit gerät und man eine kleine Vorstellung gewinnt, wie die Menschen ausgenutzt wurden für dieses ungeheuere Unternehmen zu seiner Zeit.
Durch das derzeitige Weltgeschehen wird man angeregt, sich wieder einmal mit der Rolle des Panamakanals zu befassen.