Wow - wow - wow!
Christina Henriquez‘ Roman berichtet über den Bau des Panamakanals bei dem um 1900 die unterschiedlichsten Mensche in Panama aufeinandertreffen: Arbeiter aus der Karibik, amerikanische Journalisten, Ärzte mit ihren Familien aber auch die BewohnerInnen von Panama in ihren unterschiedlichsten Facetten. Viele von ihnen sehnen sich nach einem neuen Leben. So beispielsweise auch Ada und der Fischersohn Omar, deren Leben sich auf komplexe Weise immer wieder kreuzen. Doch wie nah beieinander stehen Fortschritt und Ausbeutung? Und welche Rolle spielen Frauen bei dieser Unternehmung? Ein tiefer Riss geht nicht nur durch das Land, um die beiden Weltmeere zu verbinden, sondern auch durch die Gesellschaft. Eine Gesellschaft, die getrennt ist durch Geschlecht, Hautfarbe und Status. Henríquez behandelt in ihrem Buch Fragen, die aktueller denn je sind und erzählt eindringlich aus der Perspektive derer, die im Getriebe der Geschichte kaum wahrgenommen wurden, über Hoffnung, Schmerz und den Kampf um ein besseres Leben.
In dieser komplexen Geschichte werden die persönlichen Geschichten mit einem kritischen Blick auf den kolonialen Charakter des Kanalbau erzählt. Unter anderem beleuchtet die Geschichte Themen, wie Rassismus und damals - wie heute noch - vorherrschende Klassensysteme, in denen die Arbeiter beispielsweise je nach ethnischer Herkunft unterschiedlich behandelt, untergebracht und bezahlt wurden.
Ganz zu schweigen von den fehlenden Möglichkeiten medizinischer Versorgung und der Ausbeutung, was ein weiteres zentrales kritisches Thema darstellt. Der Kanalbau forderte unzählige Menschenleben unter den unwürdigen Bedingungen, in denen die Arbeiter ohne ausreichende Verpflegung und ohne Schutz durchgängig arbeiten mussten und der Willkür der weißen Vorarbeiter ausgesetzt waren.
Ein drittes zentrales Thema ist die ökologische und damit auch soziale Zerstörung in Panama: Umsiedlungen und der Verlust von (uraltem) Lebensraum, die durch den Bau des Kanals verursacht wurden, symbolisieren mit eindringlicher Kraft die Gewalt, die der Fortschritt mit sich bringt.
Neben diesen zentralen Themen fallen die stark gezeichneten weiblichen Hauptfiguren auf. Sei es die 16-jährige Ada Bunting, die heimlich auf einem Schiff allein nach Panama aufbricht, um dort genügend Geld für die dringend benötigte Operation für ihre Schwester zu verdienen und sich trotz aller Widrigkeiten mit und durch ihren starken Charakter behauptet. Oder sei es Valentina, die Frau des Fischhändlers Joaquín, die zur Stimme der Protestbewegung gegen die Umsiedlungen wird. Alle Frauen in diesem Roman zeichnet vor allem eine innere Stärke und Unbeirrbarkeit sowie eine weise Erhabenheit aus - jede in ihrer ganz eigenen Lage. Das macht diese Figuren wirklich sehr besonders, weil sie im Kontrast zu dem damals vorherrschenden gesellschaftlichen Bild der Frau stehen und somit gezeigt wird, dass Frauen jeher unangepasst waren und stets einen starken eigenen Willen hatten und haben.
Cristina Henríquez gelingt mit „Der Große Riss“ ein beeindruckender Roman, der die historische Bedeutung des Panama-Kanal-Baus mit den persönlichen Schicksalen der Betroffenen verknüpft. Die Themen sozialer Ungleichheit, kolonialer Ausbeutung und familiärer Bindungen machen das Buch zu einer wichtigen Auseinandersetzung mit der Geschichte Lateinamerikas und den immensen Kosten des Fortschritts auf allen Seiten. Trotz kleinerer Schwächen in der Erzählung überzeugt der Roman durch seine thematische Relevanz und die komplexen Charaktere.
In dieser komplexen Geschichte werden die persönlichen Geschichten mit einem kritischen Blick auf den kolonialen Charakter des Kanalbau erzählt. Unter anderem beleuchtet die Geschichte Themen, wie Rassismus und damals - wie heute noch - vorherrschende Klassensysteme, in denen die Arbeiter beispielsweise je nach ethnischer Herkunft unterschiedlich behandelt, untergebracht und bezahlt wurden.
Ganz zu schweigen von den fehlenden Möglichkeiten medizinischer Versorgung und der Ausbeutung, was ein weiteres zentrales kritisches Thema darstellt. Der Kanalbau forderte unzählige Menschenleben unter den unwürdigen Bedingungen, in denen die Arbeiter ohne ausreichende Verpflegung und ohne Schutz durchgängig arbeiten mussten und der Willkür der weißen Vorarbeiter ausgesetzt waren.
Ein drittes zentrales Thema ist die ökologische und damit auch soziale Zerstörung in Panama: Umsiedlungen und der Verlust von (uraltem) Lebensraum, die durch den Bau des Kanals verursacht wurden, symbolisieren mit eindringlicher Kraft die Gewalt, die der Fortschritt mit sich bringt.
Neben diesen zentralen Themen fallen die stark gezeichneten weiblichen Hauptfiguren auf. Sei es die 16-jährige Ada Bunting, die heimlich auf einem Schiff allein nach Panama aufbricht, um dort genügend Geld für die dringend benötigte Operation für ihre Schwester zu verdienen und sich trotz aller Widrigkeiten mit und durch ihren starken Charakter behauptet. Oder sei es Valentina, die Frau des Fischhändlers Joaquín, die zur Stimme der Protestbewegung gegen die Umsiedlungen wird. Alle Frauen in diesem Roman zeichnet vor allem eine innere Stärke und Unbeirrbarkeit sowie eine weise Erhabenheit aus - jede in ihrer ganz eigenen Lage. Das macht diese Figuren wirklich sehr besonders, weil sie im Kontrast zu dem damals vorherrschenden gesellschaftlichen Bild der Frau stehen und somit gezeigt wird, dass Frauen jeher unangepasst waren und stets einen starken eigenen Willen hatten und haben.
Cristina Henríquez gelingt mit „Der Große Riss“ ein beeindruckender Roman, der die historische Bedeutung des Panama-Kanal-Baus mit den persönlichen Schicksalen der Betroffenen verknüpft. Die Themen sozialer Ungleichheit, kolonialer Ausbeutung und familiärer Bindungen machen das Buch zu einer wichtigen Auseinandersetzung mit der Geschichte Lateinamerikas und den immensen Kosten des Fortschritts auf allen Seiten. Trotz kleinerer Schwächen in der Erzählung überzeugt der Roman durch seine thematische Relevanz und die komplexen Charaktere.