Ost und West - vereint und doch getrennt

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Liest man sich erstmal in das Buch ein, versteht man auch die Bedeutung des Covers, das auf den ersten Blick eher losgelöst von der Story erscheint. Doch taucht man ein in die Geschichte, die Michael Hartung erzählt und Maxim Leo verfasst hat, fängt man an, die Hintergründe und Beweggründe zu verstehen und zu erfassen.
Denn Michael Hartung wird über Nacht zum Helden des vereinten Deutschlands. Als Stellwerkmeister soll er 1983 DDR-Bürgern durch eine gekonnte wie ausgeklüngelte Rettungsaktion in den Westen verholfen haben. Als nun, 30 Jahre nach dem Mauerfall, plötzlich ein Reporter in seinem eher schlecht laufenden Laden steht, sieht nicht nur der Journalist Chancen auf eine ganz große Story, auch Hartung selbst bekommt Zweifel und auch Hoffnungen daran, wie die Geschichte damals tatsächlich abgelaufen ist. Scheller als man meinen mag wird aus einer wagen Erinnerung eine handfeste Story, die allerdings nicht nur die positiven Seiten herauskehrt.

Viele Charaktere verderben den Brei. So ist es oftmals und auch hier kommen wir von einem Charakter mit einer ganz eigenen Persönlichkeit zu einem nächsten. Doch entgegen allen Ängsten werden diese Charaktere gut eingeführt, passen in den Ablauf und verpassen der Geschichte eine ganz eigene Dynamik. Der Leser wird durch die quasi fast schon durch das Buch getragen, bekommt unterschiedliche Einblicke vor Augen geführt und wird ein Teil von allem.
Auch der Schreibstil trägt dazu bei, dass sich der Keser wohlfühlt und sich bei manchen Menschen geborgener als bei anderen fühlt, dennoch nie ganz den Halt und die Verbindung zu allem anderen verliert.
Darüber hinaus ist die Geschichte sowie der dazugehörige Spannungsbogen gut gearbeitet und bezieht den Leser gut ein.