Sympathischer Held wider Willen

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Das liebevoll gestaltete Cover des Buches ‚Der Held vom Bahnhof Friedrichstrasse’, passt wunderbar zur Geschichte und gefällt mir ausgesprochen gut.

Zur Geschichte: Der Held der Geschichte ist Michael Hartung, der in seiner inzwischen erfolglosen Videothek lebt und arbeitet und sich die Zeit mit Filmen wie: „Der Schatz im Silbersee“, „Die Olsenbande stellt die Weichen“ oder „Der Gendarm von Saint-Tropez“, vertreibt.
Als ihn der Journalist Alexander Landmann mit einer Behauptung überrumpelt, nimmt das Schicksal für beide seinen Lauf. Als stellvertretender Stellwerksmeister hatte Hartung im Juli 1983, aufgrund der Verkettung mehrerer Umstände, 127 Menschen zur Flucht in den Westen verholfen. Die Geschichte, in die Hartung und Landmann sich immer mehr verstricken, verselbstständigt sich zusehends und Hartung gerät durch das große öffentliche und politische Interesse an seiner Heldentat immer mehr in Bedrängnis. Als dann auch noch seine Tochter den eingeschlafenen Kontakt wieder zu ihm aufnimmt und eine Frau ihm den Kopf verdreht, ist er zwar zunächst glücklich und geehrt, fühlt sich aber mehr und mehr wie ein Hochstapler.

Maxim Leo hat einen wunderbaren authentischen Helden geschaffen, der trotz oder gerade wegen seiner Macken die Geschichte zu einem besonderen Lesevergnügen macht. Die humorvollen Dialoge und auch die anderen interessanten Charaktere tragen dazu bei, dass die Story bezaubert und zu Herzen geht. Fazit: Ein überzeugender Roman von Maxim Leo, der sicherlich eine breite Leserschaft begeistern wird.