Der Herr des Turmes

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
schnuffelili Avatar

Von

Den ersten Band habe ich zwar nicht gelesen - und ich denke, das könnte einige Nachteile mit sich bringen - aber trotzdem bin ich überzeugt, dass das Buch Potenzial hat, eine realistische, gut erzählte, spannungsgeladene und tiefgehende Geschichte zu liefern. Schon die Leseprobe macht nämlich Lust auf mehr. Es gibt viele Punkte, die mir besonders gefallen. Zum einen springt der Autor zwischen den Erzählperspektiven. Der erste Abschnitt ist aus der Ich-Perspektive geschrieben und für den zweiten wurde eine personale Erzählsituation gewählt, die aber durchaus Einblick in die Gefühlswelt der beschriebenen Charaktere hat. Auch die Sprache ist überzeugend. Nicht zu einfach, aber auch nicht zu verschnörkelt. Es wird vom Autor fiel Wert darauf gelegt, dass der Leser sich in die Geschichte hineinversetzen kann. Die Orte und Personen werden so beschrieben, dass man alles bildlich vor Augen hat. Die gesamte Atmosphäre wird durch die Sprachwahl verstärkt und dem Leser nahe gebracht. Höflichkeitsformen wie "Ihr" statt "du" und "Euer" statt "dein" gehören da genauso dazu wie die alten Formulierungen wie "Gemach". Das Cover ist ebenfalls sehr gut gelungen. Es zeigt, dass es in der Geschichte um Kämpfe geht, ist mystisch durch die Farbgebung und verrät aber nicht zu viel. Die Gestaltung ist stimmig. Die in der Leseprobe vorgestellten Charaktere sind realistisch, nicht zu oberflächlich gezeichnet und man kann sich durchaus mit ihnen identifizieren - sicherlich leichter, wenn man den ersten Band auch schon gelesen hätte. :-)

Fazit: Das Buch hat durchaus Potenzial und ich würde es gerne lesen. Es interessiert mich sehr, ob es auch als "eigenständige" Geschichte bestehen kann oder ob, durch Unkenntnis der Vorgeschichte "Das Lied des Blutes", doch einiges unklar oder verworren bleibt.