Ein Roman für schöne Stunden

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Rezension zu „Der Himmel ist hier weiter als anderswo“ von Valerie Pauling aus dem HarperCollins Verlag (384 Seiten / gewonnen bei Vorablesen)

Inhalt und Cover:
Felicitas, Ende 30, verheiratet, Mutter von 4 Kindern und Geigerin im Orchester. So sieht ihr Leben aus. Doch als ihr Mann Jan plötzlich stirbt, während sie einen Geigenauftritt hat, gerät ihr Leben plötzlich aus den Fugen. Nun alleine für die Kinder verantwortlich, der Job weg (denn Geige kann und will sie nicht mehr spielen) und dann wird auch noch die Wohnung wegen Eigenbedarf gekündigt. Durch glückliche Umstände findet die Familie ein neues Zuhause auf einem alten Gasthof im Alten Land. Doch viele unvorhergesehene Dinge erschweren ihr neues Leben erst einmal. Aber Fee beginnt langsam zu heilen, dort, wo der Himmel weiter ist als anderswo.
Das Cover ist mir gleich ins Auge gestochen. Es vermittelt durch die Schwalben ein Gefühl von Freiheit. Freiheit, die auch die Weite im alten Land verspricht.
Schreibstil:
Valerie Pauling schafft es, so lebendig zu schreiben, dass man sofort mitten in der Geschichte dabei ist. Die Dialoge zwischen Fee und ihren Kindern könnten tatsächlich so in jeder Familie passieren. Man kann den Schmerz, die Verzweiflung und aber eben auch die Hoffnung in Fee richtig spüren. Der Schreibstil ist aber tatsächlich auch ungewohnt. Die Handlung springt manchmal innerhalb weniger Sätze sehr hin und her, was Personen oder unterschiedliche Orte betrifft.
Eigene Meinung und Fazit:
Als ich die Leseprobe gelesen hatte, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen. Ich wollte wissen, wie Fee ihr Leben auf die Reihe bekommt, wie es mit den Kindern weiter geht und vor allem, ob sie ein neues Glück findet. Auf ihrem Weg hat sie ja wirklich mit diversen Schwierigkeiten zu kämpfen. Geldmangel, unvorhergesehene Schäden am Gasthof, Diskussionen mit Teenagern, Verehrern, „falschen“ Freunden und vielem mehr.
Ich hatte tatsächlich manchmal meine Probleme mit dem Schreibstil. Dieses „hin und her“ fliegen innerhalb von zwei Sätzen war echt ungewohnt am Anfang, aber das wurde dann tatsächlich besser. Es gab auch zwei Stellen, an denen ich sogar ein Tränchen verdrückt habe (werde aber nicht spoilern). Was ich schade fand war, dass die Geschichte zwischen Jesko und Fee irgendwie nicht groß Raum hatte. Sie ist gekränkt, unsicher, hat Vermutungen, aber es findet keinerlei Gespräch statt und ein Kapitel später ist dennoch alles „gut“. Ich glaube, da hätte ich mir einfach mehr gewünscht.
Alles in Allem aber ein sehr schöner Roman, der Lust auf Urlaub im Alten Land macht und Hoffnung bringt, dass irgendwo doch alles gut werden wird, egal, wie ausweglos die Situation erscheint. Man muss nur an sich selbst glauben.
4 von 5 Sternen