Neustart im alten Land

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mycloudy Avatar

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Wir begleiten in „Der Himmel ist hier weiter als anderswo“ ein Jahr lang die Geigerin Felicitas genannt Fee,Mutter von 4 Kindern,die nach dem tragischen Tod ihres Mannes vor 2 Jahren ihren Job als Musikerin verloren hat und ihr obendrein noch wegen Eigenbedarf die Wohnung gekündigt wurde.
Auf der Suche nach einer neuen Immobilie,stolpert sie im Internet auf einen heruntergekommenen Gasthof im alten Land,den sie sich mit den Kindern gemeinsam anschaut und beschließt den Neuanfang auf dem Land zu wagen.
Dieser Neuanfang stellt Fee vor einige schier auswegslose Probleme,wie die Sanierung des baufälligen Gasthofes,oder die Suche nach einem passenden Arbeitsplatz.
Doch es gibt auch positive Seiten des Umzugs.Die Kinder blühen in ihrer Umgebung regelrecht auf und auch Felicitas empfindet das erste Mal seit dem Tod ihres Mannes so etwas wie Freude und Glück,allen voran verursacht durch ihren attraktiven Nachbarn Jesko.
Mit viel Kreativät,Eigeninitiative und Fleiß gelingt es der Familie etwas aus dem Gasthof zu machen und es wird in viele Richtungen experimentiert,wie die Eröffnung eines Cafés oder die Idee den Gasthof in eine Musikschule zu verwandeln.
Wie das Leben nun mal so spielt muss Fee auch da Rückschläge einstecken und es läuft leider nicht alles nach Plan.
Doch auch in jeder noch so auswegslosen Situation meint es das Schicksal insgesamt gut mit Fee und es fügen sich Teile ihres Lebens zu einem neuen wunderbaren Ganzen zusammen,sodass es am Ende doch noch zu einem Happy End kommen kann.

Meine Meinung:
Zuerst einmal möchte ich hier besonders das gelungene Cover loben,dass mir sofort bei der Buchvorstellung aufgefallen ist.Die Schwalben,umrahmt von Kirschblüten auf hellblauem Hintergrund sind die perfekte Aufmachung für einen Roman,in dem es um einen Neuanfang geht.Auch zur der Location im alten Land passt es wunderbar und man kann den Frühling förmlich riechen.

Das Setting der Geschichte gefiel mir auch sehr gut.Es wurde alles sehr lebhaft beschrieben und nach diesem Roman steht einmal mehr das alte Land auf meiner „To-See -List“ ganz weit oben.
Ich mochte Fees Kinder,jedes einzelne von ihnen sehr,da sie so unterschiedlich und doch so gut in schweren Zeiten zusammenhielten und aufeinander aufgepasst haben.
Lediglich mit Fee bin ich leider nicht warm geworden.
Am Anfang überwog noch das Mitleid mit ihr und ihrer ausweglosen Situation,aber in vielen Situationen fand ich ihre Art sehr unsympathisch,gerade in Bezug auf ihre Kinder,wo sie in manchen Situationen ziemlich desinteressiert wirkte und lieber Verbote aussprach und ihre Authorität ausspielte,als mit den Kindern,allen voran Martha,Rasmus und Rieke ,zu reden.
Überhaupt schien Reden nicht zu Fees Stärken zu gehören,auch in Bezug auf ihre Liebschaft zu Jesko,wo lieber erst mal der Gerüchteküche geglaubt wird,anstatt ihn direkt mit den Anschuldigungen zu konfrontieren.
Auch einen geplanten Umzug nach Hamburg,wollte Fee so lange es geht den Kindern verschweigen,um den unbequemen Reaktionen der Kinder zu umgehen.
Das sind nur einige Bespiele,die mich an Fee genervt haben.

Alles in allem hat mir der Roman trotzdem gut gefallen.
Der Schreibstil war sehr lebhaft und flüssig.Die Autorin hat viele Themen angeschnitten,die die heutige Jugend bewegt,wie etwa Nachhaltigkeit,Klimaschutz,Social Media,aber auch Mobbing ,um nur einige Bespiele zu nennen.

Fazit: Ein berührender leiser Roman im wunderschönen alten Land,der Hoffnung macht.