Turbulenzen noch und noch

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emmmbeee Avatar

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Nachdem Felicitas ihren Mann Jan verloren hat, findet sie aus der Trauer nicht mehr so recht heraus. Sie verliert ihren Job als Violinlehrerin und kann auch das Wort Geige nicht mehr hören, denn an eine solche ist die Erinnerung an den Todesfall gebunden. Zudem wird ihr die Wohnung gekündigt.
Ihre Freundin befindet sich in Afrika und kann ihr nur per Skype raten, was zu tun ist. Mit dem Kauf eines alten Gasthofes auf dem Land sind weitere Schwierigkeiten verbunden. Die vier Kinder hegen gemischte Gefühle zu den Veränderungen. Und dass sich zwei Männer für Fe zu interessieren scheinen, macht die Lage nicht einfacher. Das alte Haus ist baufällig, ein Problem nach dem anderen taucht auf. Doch trotz aller Schwierigkeiten wirkt das Land mit dem weiten Himmel heilend auf die Geigerin.
Valerie Pauling führt uns aufs Alte Land, einer Hochburg des deutschen Apfelgebietes. Sie beschreibt es so verlockend, dass man es kennenlernen möchte. Mit Drive und Spannung schildert sie das Leben der Witwe mit ihren Kindern, den Intrigen einer Nachbarin und alles, was schief geht. Besonders gefiel mir, wie anschaulich sie die Charaktere der Hauptpersonen zeichnete. Meine Sympathien verteilten sich bald und wurden kaum durch die folgenden Erschütterungen beeinflusst.
Mir hat Paulings Sprachstil sehr gefallen und auch, wie lebensnah sie die inneren und äußeren Nöte geschildert hat. Das Cover ist stimmig mit Apfelblüten, Kirschen und Schwalben gestaltet, dazu das Hintergrund-Blau des im Titel angeführten Himmels. Eine leichte Lektüre, die in eine andere Welt entführt.