Zwischen Flucht und Ankommen

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gaensebluemche Avatar

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Raus aus der Wohnung, raus aus der Stadt, vier Kinder im Gepäck, ab aufs Land ins Alte Land. So könnte man das Buch kurz und knapp zusammenfassen. Dabei ist Felicitas, die Protagonistin, hin- und hergerissen. Nicht nur zwischen der Stadt und dem Land, der Frage, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hat oder nicht, sondern auch zwischen ihrer Karriere und der Familie, zwei Männern, ihrer Zukunft und ihrer Vergangenheit. So einiges spielt sich in ihrem Kopf ab, der Leser nimmt aufgrund des Erzählstils intensiv an ihren Gedanken teil. Manchmal wurde es anstrengend. Ihren Kindern wirft sie vor, dass die sich nicht entscheiden können, dabei sieht es bei ihr selbst nicht anders aus. Das war manchmal etwas viel, vor allem weil auch so viel Drama im Außen dazukommt. Ein richtiges Wohlfühlbuch, wie ich es mir erhofft hatte, ist es dadurch nicht, denn Felicitas werden einige Stolpersteine in den Weg gelegt. Aber es gibt auch sehr schöne Momente. Ich habe mich vor allem im Alten Land sehr wohlgefühlt. Es hätten gern noch etwas lebendigere und intensivere Beschreibungen sein dürfen, der Erzählton bleibt doch recht knapp und oberflächlich. Aber gut lesen kann man das Buch zwischendurch trotzdem mal. Vor allem im Sommer.