Der Junge, den die Zeit vergessen hat

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violettera Avatar

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Dirk Gieselmann erzählt die Geschichte eines armen, schweigsamen Jungen, Sohn armer, schweigsamer Eltern. Mit ihrem zehnjährigen Sohn Hans und ihrer spärlichen Habe ziehen sie kurz vor Weihnachten bei bitterer Kälte auf eine einsame Insel im See. Dort werden sie von nun an leben, von Schafen und ein wenig Landwirtschaft. In Rückblenden erfahren wir manches aus der Kindheit des Jungen. Die Familie lebte in der Kleinstadt, er hatte einen Freund, den kleinen dünnen Kalle, mit dem er spielte, und einen Nachbarjungen, den fetten starken Manne, der ihn schikanierte. Hans war ein träumerisches Kind, phantasievoll und hilfsbereit, aber auch ängstlich. Auf der Insel lässt er alles zurück, die verhasste Schule, den bösen Manne, leider auch den Freund Kalle. Aber er bekommt einen neuen Gefährten, den Hund Bull. Mit ihm verbringt er einen glücklichen Sommer, erkundet die Natur der Insel, erträumt sich die Zukunft, fühlt sich frei und unbeschwert. Es wird der glücklichste Sommer seines Lebens. Aber die Träume finden ein Ende, als ein Schreiben eintrifft, das die Eltern an die Schulpflicht erinnert. In den ersten Wochen rudert er noch täglich den weiten Weg über den See, bald aber muss er die Insel verlassen. Seine Kindheit endet abrupt, es folgen Jahre schlimmster Drangsalierung. Er wächst heran zum schweigsamen Außenseiter, die Insel aber bleibt das Ziel seiner Träume …
Der Inselmann ist eine schwermütige Erzählung, wunderschön und traurig, in starken Bildern poetisch erzählt. Man braucht Ruhe und Muße um einzutauchen in dieses schmale Buch, wird aber belohnt durch ein tief berührendes, nachhallendes Leseerlebnis.