Die Welt eines Kindes

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Der Roman „Der Inselmann“ von Dirk Gieselmann erzählt die Geschichte des kleinen Hans Roleder. Der introvertierte Hans zieht, aus ihm unerklärlichen Gründen, mit seinen Eltern auf eine kleine Insel in einem großen See. Dort erwartet sie eine halb verhungerte Schafherde und ein verlassener Schäferhund. Hans darf den Hund behalten und somit erfüllt sich der größte Wunsch, den der stille Junge jemals hatte. Zusammen mit seinem Hund erkundet Hans die Insel und die Natur auf ihr. Wenn sein bester Freund Kalle noch hier wäre, könnte das Leben für ihn nicht schöner sein.
Doch wie es leider so ist im Leben, wendet sich das Blatt. Mit einer Aufforderung der Behörde, die Schulpflicht wahrzunehmen, beginnt für Hans ein nicht enden wollendes Martyrium.

Dirk Gieselmann hat es in meinen Augen geschafft, ein wunderschönes Buch zu schreiben. Ich wurde durch den klaren und ruhigen Schreibstil in einen regelrechten Bann gezogen und habe das Buch in einem Ruck durchgelesen. Die Welt des kleinen Hans wird so phantasievoll und verträumt beschrieben, dass ich beim Lesen wieder zum Kind wurde. Alle freudigen und schmerzhaften Ereignisse erlebt man förmlich mit. Hans Eltern wirken immer traurig, der Leser erfährt aber nie den Hintergrund. Allerdings stört die traurige Grundstimmung nicht beim Lesen, da der Autor mit einer Leichtigkeit schreibt, die mich sehr fasziniert hat.

Eine klare Empfehlung für dieses Buch an alle Leser, die schöne Worte und verträumte Texte lieben.