gab es Hans je?

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
urmeli Avatar

Von

Warum sich die Eltern von Hans Roleder entschließen, das Leben in der Stadt gegen das auf einer einsamen Insel zu tauschen, erfahren wir nicht. Auch Hans kennt nicht den Grund, doch er freut sich darauf. Endlich wird er nicht mehr von den Nachbarskindern drangsaliert, außer Kalle hatte er keinen Freund. Auf der Insel bewohnt die Familie eine heruntergekommene Hütte, die Schafe im Stall leiden Hunger, der Tod kloppt bei ihnen schon an. Ein verwilderter und abgemagerter Hund wird nun Hans Freund. Gemeinsam durchstreifen sie die Gegend und werden eins mit der Natur. Das Leben dort ist hart, sehr arbeitsam und mit immer der gleichen Graupensuppe am Abend. Doch für Hans ist es das Paradies, er ist hier der König. Bis die Schulbehörde einen Bescheid schickt und er jeden Tag eine Stunde und eine Stunde zurück zur Schule rudert. Dort trifft er wieder auf die Gruppe Jungen, die ihn quälen. Dass er die Schule nicht mehr aufsucht nimmt die Schulbehörde nicht so hin, er wird abgeführt und in eine Besserungsanstalt gesteckt. Statt zu lernen ist es ein Gefängnis, die Jungen werden zu harter Arbeit mit Schläge getrieben. Doch Hans ist stark und der Wunsch, seine Insel, seinen Hund wieder zu sehen, halten ihn am Leben.
Ein Roman über das Anderssein, über Außenseiter und Eigenbrödler, die ein Leben in Einsamkeit dem der Hektik einer Stadt vorziehen. Was diesen Roman so besonders macht ist die lyrische Sprache, mit knappen Worten werden wir in das Leben von Hans hineingezogen, wir leben und leiden mit ihm mit und am Ende stellt sich die Frage, ist die Geschichte traurig? Ist sie schön? Ist sie beides? Gibt es Hans noch? Gab es ihn je?