Hans, den die Zeit einst vergaß

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Es ist eine traurige Geschichte über das Leben von Hans Roleder, dem Inselmann. Eine Geschichte über Einsamkeit, Armut, ein liebloses Elternhaus und brutale Erziehungsmethoden im Heim. Aber es ist auch eine Geschichte über ein starkes Individuum, den Mut, anders zu sein und einer großen Liebe zur Natur. Das alles beschreibt Dirk Gieselmann in einem sehr poetischen und bildgewaltigen Schreibstil. Auf nur 170 Seiten vermag er gefühlt viel mehr über Hans auszudrücken. Die immer wieder auftauchenden drei Sätze bringen perfekt das Gefühlsleben des Protagonisten in seinem jeweiligen Lebensabschnitt auf den Punkt: "Hans, der Lautlose. Hans, der keinen Mucks macht. Hans, Gebieter der Stille."
Dieser Roman nimmt den Leser mit in ein Leben, das anders ist, aus der Norm fällt. Und das angenommen wird von einem Kind, das sich nicht dagegen auflehnt und seine Außenseiterrolle annimmt. Dieses Buch lässt mich einerseits sehr traurig zurück, bleibt aber nicht zuletzt dank seines poetischen Schreibstils lange in meiner Erinnerung.